Zurüruck zum Inhalt

„Dem Licht und dem Tag gehören“

Ok, ok, es ist ziemlich spät für Jahresrückblicke (sogar für Rückblicke auf Rückblicke ;-)) aber der hier ist es wert!

Peter Weidemann hat im offiziellen Newsletter des Bistums Erfurt („BEA“, Bistum Erfurt aktuell, ist, wie PuLa schon mehrfach geschrieben hat, Pflichtlektüre für den Internetaffinen Katholiken hierzulande; Abo hier!) vorige Woche die Predigt von Bischof Dr. Joachim Wanke zum Jahresabschluß im Dom eingestellt, und die lohnt die Lektüre auch außerhalb des Bistums unbedingt!

Der Bischof erinnerte in der Predigt, die ihren Titel dem Tessalonicherbrief (1 Thess 5) verdankt, u.a. an die Freude des Papstbesuchs und griff das Stichwort der „Entweltlichung“ auf. Geradezu offensiv:

„Nochmals zum Stichwort ‚Entweltlichung‘. Im Lichte der soeben betrachteten biblischen Aussagen verstehen wir, was der Papst meint.

• Eine Kirche, die sich in den Selbsttäuschungen dieser Welt verfängt – wie kann diese zum Hoffnungszeichen für Gottes Zukunft werden, zum Salz, das unserem begrenzten menschlichen Leben Würze und Sinn gibt?

• Eine Kirche, die selbst blind ist für Gottes Verheißungen, Zumutungen und Tröstungen – wie kann diese anderen Blinden die Augen öffnen?

Das ist die Sorge des Papstes, dass uns das Grundwasser des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung ausgeht, von dem her sich alle Lebensäußerungen der Kirche letztlich speisen.“

Dem voran ging anschließend an die berühmte Mahnung aus dem Römerbrief (12,2) auch folgender Abschnitt:

„Genau darum geht es: Sich nicht einer Welt angleichen, die sich selbst genügt; einer Welt, die seit jeher im Begriff ist, Gott zu vergessen. Christsein verlangt eine andere Art zu leben, als wir das bei vielen Menschen um uns herum wahrnehmen. Es geht um den Ausstieg aus einer Existenz, die sich in einer trügerischen Sicherheit wiegt […] Christsein ist der immer neue Einstieg in eine Lebensform, die sich der allgemein verbreiteten Täuschungen entledigt; eine Lebensweise, die bereit ist, die Realitäten anzuerkennen, z. B. die Tatsache, dass unser irdisches Leben begrenzt ist; eine Existenz, die sich (im Bild des Apostels gesprochen) dem „Tageslicht“, sprich: dem Willen Gottes und seinen Ansprüchen stellt – kurz: es geht um ein Leben in Wachheit und Nüchternheit.“

Deutliche, ernsthafte Worte des Hirten der Ortskirche in hörbarem Einklang mit dem Bischof von Rom: So geht Jahresrückblick, so geht Kirche.

Danke, Herr Bischof!

(Vollständiger Text auf den Seiten des Bistums)

 

 

2 Trackbacks/Pingbacks

  1. […] mich mit Menschen, die ihn viel besser und näher kennen als ich, einig weiß (vgl. dazu auch z.B. hier und hier). Ich persönlich hätte gerne noch mehr erlebt, von diesem „anderen Bischof […]

  2. […] Der Pressesprecher unseres Bistums, Peter Weidemann, ist auf diesen Seiten ja kein Unbekannter, sein „Bistum Erfurt Aktuell“ gehört, ich habe es schon oft gesagt, zur Pflichtlektüre des hiesigen netzaffinen Katholiken (vgl. hier). […]

Einen Kommentar schreiben

Ihre Email wird NIE veröffentlicht oder weitergegeben. Benötigte Felder sind markiert *
*
*

*