Haben Sie den „Osterbrief“ von Herz-Jesu Weimar schon gelesen?
Sehr empfehlenswert! Vor allem der vorangestellte Text von Pfr. Kämpf, ganz wie’s sein soll, die „Predigt für die, die nicht in die Kirche kommen können“, aber auch S. 8, über das neue Angebot der CARITAS und, außerordentlich erfreulich!, auf S. 9 der Hinweis auf die künftige regelmäßige Möglichkeit zur Eucharistischen Anbetung, die auf die hervorragende Initiative eines weiblichen Gemeindemitglieds zurückgeht; herzlichen Dank für die Initiative und herzlichen Dank der Gemeinde für die Einrichtung!
Aber in diesem „Osterbrief“ findet sich auch, auf S. 11, ein Text, der, wie sich erschließen läßt, schon den Verfassenden als Fremdkörper vorgekommen sein muß. Er setzt sich nämlich mit diesem Blog auseinander, wenn man denn die ziemlich wüste Abfolge von Beschimpfungen und Unterstellungen eine Auseinandersetzung nennen kann.
Schade, gerade wollte ich mich, auch im Interesse der PuLa-Leser außerhalb Weimars, die die hiesigen Vorkommnisse ja nur bedingt interessieren können, mal wieder mit interessanteren Dingen beschäftigen (und es gibt einiges, das gerne geschrieben würde!), da kommt so etwas…
Aber wenn Sie den bemerkenswerten Text gelesen haben, werden Sie mir zustimmen: Das kann nicht unkommentiert stehen bleiben.
Und es wird nicht unkommentiert bleiben. Stück für Stück, Vorwurf für Vorwurf.
Aber, bis auf eine Ausnahme, nicht jetzt. Ich hatte schlicht keine Lust, diesen Samstag damit zu vertun und ab morgen (spätestens) treten wir ja nun in die zentrale Zeit des Kirchenjahres ein, die ich mit der Widerlegung solch absurden Gezänks nicht beschmutzen werde. Daher macht PuLa bis nach den Osterfesttagen Pause, d.h. auch Kommentare beabsichtige ich nicht zu veröffentlichen, aber Sie wissen ja, daß sie dennoch nicht verloren gehen!
Deswegen empfehle ich, laden Sie sich bei Interesse den Text herunter und speichern ihn bei sich, vielleicht drucken Sie ihn sich ja auch ohnehin aus, denn das so nützliche „Pfarrbriefarchiv“ ist vor kurzem abgeschafft worden, in bemerkenswerter zeitlicher Koinzidenz zu diesem Beitrag übrigens. Statt dessen darf man sich jetzt in eine Verteilerliste einschreiben und erhält den Pfarrbrief dann per Newsletter, vermutlich nach digitaler Gesichtskontrolle… 😉
So, und damit zu der erwähnten Ausnahme. Auf der Seite 11 wird behauptet, PuLa habe „sich offensichtlich die Amtsenthebung von Pfarrer Kämpf zum Ziel gemacht.“
Dazu paßt, daß es offenbar Menschen gibt, die wohl dazu angestachelt wurden zu verbreiten, meine Frau sammele zu diesem Zwecke Unterschriften, z.B. vor der „Herderkirche“ (für Nicht-Weimarer: das ist die evangelische Stadtkirche St. Peter und Paul) wahrscheinlich weil da so viele Katholiken sind…
Ach Du liebe Güte! Was für ein blühender Unsinn. Also, zum Mitschreiben:
Erstens: Kein Mitglied meiner Familie sammelt irgendwelche Unterschriften und wir kämen auch gar nicht auf so einen Gedanken. Das letzte Mal, daß ich in kirchlicher Angelegenheit auf der Straße gewesen bin (abgesehen von Prozessionen), war mit einer Sammelbüchse der CARITAS. Und ich weiß auch von keinem unserer Freunde, die sich einem solch unwürdigen Tun auch nur gedanklich nähern könnten!
Zweitens: PuLa verfolgt keineswegs die Amtsenthebung von Pfr. Kämpf, oder irgendeine andere Form, unseren rechtmäßig eingesetzten Pfarrer loszuwerden.
Pfarrer Kämpf ist auf diesen Seiten kritisiert worden, auch deutlich kritisiert worden, und zwar jeweils als Reaktion auf sein vorangegangenes Handeln. Pfarrer Kämpf ist auf diesen Seiten auch gelobt worden, was jeweils ganz genauso ernst gemeint war und was die interessierten Kreise geflissentlich unterschlagen.
Es sprengt aber beinahe mein persönliches Vorstellungsvermögen, wie jemand Kritik (um jetzt mal nur die zu betrachten) ausschließlich als Bedrohung interpretieren kann und wie es möglich ist, von Kritik automatisch auf persönliche Ablehnung zu schließen und von vermeintlicher (!) persönlicher Ablehnung automatisch auf den Wunsch, jemanden „loszuwerden“. Mir scheint, das ist ein geradezu klassischer Fall, wo die Verdächtigung mehr über die sagt, die sie äußern, als über die, die sie treffen soll. Traurig.
Außer der persönlichen Dimension hat dieser falsche Vorwurf aber natürlich noch eine weitere, wichtigere: Die genuin kirchliche nämlich. Unterschriften gegen (oder meinetwegen auch für) einen Pfarrer? Wir sind doch hier nicht bei den WiSiKis! So etwas hat in der Hl. Mutter Kirche einfach keinen Platz! Bei uns weist der Bischof der Pfarrei ihren Hirten zu und zwar regelmäßig auf Dauer (vgl. CIC can. 522 und can. 538, bes. §1). Und dann haben die beiden eben miteinander auszukommen, der Pfarrer mit seiner Gemeinde und all ihren Mitgliedern – und sie mit ihm.
Letztlich ist das ein Ausfluß der hierarchischen Verfaßtheit der Kirche, die ihrerseits auf ihrer apostolischen Legitimation beruht, und darauf, daß der geweihte Priester eben „etwas besonderes“ ist. Von diesem Prinzip ist PuLa, bin ich, sind wir tief durchdrungen und wenn mich an dem Vorwurf etwas ernsthaft schmerzt (und nicht nur in seiner Absurdität amüsiert), dann ist es, daß mir/uns so etwas zugetraut wird.
Und, nur daß wir uns richtig verstehen, ab der Veröffentlichung des Beitrags, den Sie gerade lesen, kann niemand mehr auch nur einigermaßen guten Gewissens behaupten, PuLa habe mit derartigen erfundenen Aktivitäten etwas zu tun. Ich werde aber, anders als der Beitrag im „Osterbrief“, auch künftig nicht mit dem Vorwurf der „Lüge“ um mich werfen. Wer wissentlich objektive Unwahrheiten erfindet, verbreitet oder gar andere dazu anstachelt, hat seinen Lohn ja schon dahin.
Also, der Abschied von Pfr. Kämpf ist kein Thema von PuLa, aber warum steht dann in der Überschrift „Abschiede?“ im Plural?
Nun, es gibt schon etwas, wovon sich diese Gemeinde künftig wird verabschieden müssen, wie mir in den letzten Tagen klar geworden ist. Aber nicht von einer Person, sondern von einem Abstraktum.
Was das ist? Das wird jetzt noch nicht verraten!
(Aber keine Sorge, PuLa ist es nicht!)
Eine gute und „ertragreiche“ Karwoche und ein gesegnetes und frohes Osterfest!
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[…] leider erforderlich, auf den Punkt zurückzukommen, den ich eigentlich schon abgearbeitet wähnte (hier), die unsinnige Behauptung, PuLa, bzw. PuLa verbundene Personen(gruppen) beabsichtigten die […]
[…] Durchaus lesenswert für diejenigen, die den „Offenen Brief“, den ich hier vor kurzem i.S. Eigenheiten der mitteldeutschen Diaspora-Kirche “vorsichtig” geschrieben habe, interessant fanden (aber Sie müssen sich ggf. beeilen, denn das Pfarrbriefarchiv ist ja bedauerlicherweise abgeschafft worden!). […]
[…] – 28.10.2012 (leider kann ich nicht mehr darauf verlinken, denn das Pfarrbriefarchiv wurde ja abgeschafft…) nennt Pfr. Kämpf in einer Mitteilung Namen. Namen von zwei ehemaligen Kandidatinnen für den […]
[…] habe schon in dem Beitrag „Abschiede“ vom 31. März [sc. 2012, hier] alles Notwendige dazu geschrieben: ‚So etwas (sc. Unterschriftensammlungen gegen oder für einen […]
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