Wie schön, daß es wieder einmal Grund gibt zu einem Eintrag in der Reihe: „Nicht meckern, sondern sich freuen“!
Auch wenn mir ja nun untersagt wurde unmittelbar mitzutun, was war das für ein schönes Hochamt, heute um 10.30 Uhr und wie gut, keinen anderen Gottesdienst aufgesucht zu haben! Denn es handelte sich, wenn auch leider nicht als solches angekündigt, um ein richtig schönes Choralhochamt, gestaltet und begleitet von Studierenden der Musikhochschule, auch an der Orgel.
Da zeigten sich gleich mehrere Dinge.
Zunächst einmal klappten die lateinischen Antworten der Gemeinde im Grunde schon richtig gut. Mit ein bißchen systematischem „Training“ wäre das überhaupt kein Problem mehr. Das wäre ja auch noch schöner, wenn sich erwachsene Leute dauerhaft einreden ließen, sie wären nicht in der Lage die Grundelemente einer liturgischen Sprache zu lernen, die sie großenteils ohnehin schon kennen! Wir brauchen alle miteinander keine „Laufschriftanzeige“, sondern die Lektüre (und die Anzeige) der Nummern 376 bis 379 des Gotteslobs!
Es zeigte sich auch, wie von Pfr. Kämpf in der richtig guten Predigt (allenfalls ein bißchen viel „Liszt“, aber der hatte ja gerade Geburtstag ;-)) explizit erwähnt, wie hilfreich die gelegentliche Konfrontation mit einer fremden, ich würde ja sagen, bloß „anderen“, Sprache sein kann. Denn schon unserer Alltagssprache ist das Lateinische doch nicht wirklich fremd, dafür sorgen ja schon die vielen, vielen Fremdwörter, die von dort stammen. Und so kann man, ganz wie Pfr. Kämpf sagte, neugierig werden auf das Herkommen, die Etymologie der Wörter und lauscht so ihrer Bedeutung vielleicht sogar intensiver als in der vertrauten Muttersprache. So ist richtig verstanden die gelegentliche aber regelmäßige Begegnung mit unserer ehrwürdigen katholischen „Kirchensprache“ dem Verständnis dessen, was wir in der Liturgie hören gerade förderlich und nicht etwa abträglich, wie uns seit ca. 50 Jahren unsinnigerweise suggeriert wird.
Weiterhin sorgten der Einsatz der Choralschola und das Latein zusammen für eine sehr konzentrierte und andächtige Atmosphäre (bzw. eben „intim“ im Sinne von Hw. Alipius, vgl. den letzten Beitrag) ; Wie wohltuend! Freilich fiel so auch wieder einmal besonders auf, daß der „Friedensgruß“, sympathisch und in sich sinnvoll wie er ist, an dieser Stelle (vor dem Agnus Dei), leider die Gefahr in sich birgt, die „gesammelte“, konzentrierte Stimmung erheblich durcheinander zu bringen. Da liegt ein Problem.
Ja, und zuletzt: Haben Sie’s gemerkt? „Choralschola“, „auch an der Orgel“, „Studierende der Musikhochschule“. Das schien ja alles gerade gefährdet und viele Gemeindemitglieder machten sich schwere Sorgen! Aber es will ja den Anschein haben, als sei es Pfr. Kämpf gelungen, das, na sagen wir mal „ungeschickte“, Verhalten anderer Personen aus der „Gemeindeleitung“ wieder einzurenken. Das wäre für die würdige Gestaltung unserer Gottesdienste überhaupt die allerbeste Nachricht dieses Tages!
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[…] jetzt? Hat nicht Pfarrer Kämpf gerade eine schöne Messe mit viel Latein zelebriert („Volkschoralamt“ heißt ähnliches anderswo bezeichnenderweise!) und in der Predigt die […]
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