Passend zur Zeit im Jahr, die dem Gedenken an die Verstorbenen zuneigt, griff die TLZ am vergangenen Freitag (28. Oktober 2011 Weimar-Teil S. 2) die Debatte um die Einrichtung eines „Friedwalds“ bei Bad Berka wieder auf, obwohl die Sache an und für sich nach einem Bescheid des Landesverwaltungsamts bis auf weiteres entschieden sein dürfte.
Friedwälder interessieren PuLa nicht so sehr, aber in diesem Rahmen kam, wie das in Zeitungen so üblich ist, auch eine katholische „Stimme“ (neben anderen) zu Wort, die, auch wenn das nicht unmittelbar zum Thema gehört, sich über die „Ausstellung von Urnen“ in der Allerheiligenkirche in Erfurt „noch mehr wundert“.
„Ausstellung von Urnen“? Werden da tatsächlich in Erfurt Urnen aus-gestellt? Nein, es werden Urnen auf-gestellt, denn dort gibt es wirklich seit einigen Jahren ein „Kolumbarium„, was aus dem Lateinischen kommt und tatsächlich wörtlich Taubenschlag heißt.
Es handelt sich um eine Bestattungsform die aus der Antike herrührt, und zu der es tatsächlich gehört, daß Urnen nicht vergraben werden, sondern in oberirdischen Bauwerken über und nebeneinander zu sehen sind.
Kolumbarien hatten, so scheint es, weder in der Antike, noch in der Neuzeit aus christlicher bzw. katholischer Sicht einen besonders guten Ruf. Wenn ich ehrlich bin, so finde ich den Gedanken an diese Bestattungsform auch eher eigentümlich aber die vormals von Seiten der Kirche erhobenen theologischen Bedenken haben sich mittlerweile erledigt, auch wenn es mir schon sinnvoll erscheint, sie noch einmal nachzuvollziehen.
Das Kolumbarium in der Allerheiligenkirche in Erfurt, dessen 630 Plätze übrigens alle bereits belegt sind, gehört klar erkennbar in den Bereich des erfolgreichen Bemühens unseres Bistums und hier insbesondere von Weihbischof Hauke, Elemente christlicher Kultur und, hoffentlich, damit letztlich auch Elemente des Glaubens an die Mehrheit der Menschen um uns herum zu vermitteln die religionsfern sind.
Zu diesem Thema gibt es im Netz zwei interessante Videos, die Interviews mit Weihbischof Hauke wiedergeben.
Und in der Kirche selbst:
PuLa findet, dieses Bemühen des Bistums ist vielleicht weniger ein Grund sich zu „wundern“, selbst wenn einem die konkrete Erscheinungsform nicht besonders zusagt, sondern ist der respektvollen Anerkennung wert.
Ach ja, und das Kolumbarium ist übrigens sogar geostet… 😉
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