„Fr. Auf welche Weise müssen wir also nach der Absicht der Kirche die heilige Adventzeit feiern?
Antw. Wenn wir nach der Absicht unserer heiligen katholischen Kirche den Advent des Herrn feiern wollen, so sollen wir 1) vor allem erkennen, daß wir ohne die höhere Hilfe Christi von unsern Sünden und Schwachheiten nicht frei werden können; 2) sollen wir voll heiliger Sehnsucht recht oft nach Jesus seufzen und rufen, daß er komme und uns rette; 3) sollen wir das fleischgewordene Wort öfter anbeten und 4) uns der Buße, der Zurückgezogenheit, des anhaltenden Gebetes, der geistlichen Lesung, des Besuches der Kirchen und anderer guter Werke befleißen. –
Belehrung.
Ja, mein Christ! auf solche Weise sollen wir die heilige Adventzeit feiern; auf solche Weise nur tragen wir die Berge ab, füllen wir die Thäler aus, die uns von Gott trennen; so bahnen wir dem Könige des Himmels und der Erde einen Weg in unsere Herzen; so nur wird uns die erste Ankunft Jesu im Fleische heilsam, seine zweite Ankunft im Geiste möglich, sein dritte Ankunft auf den Wolken des Himmels erfreulich sein. –„
(Mehler, Hausbuch, Anhang, S. 19)
„Voll heiliger Sehnsucht seufzen“! ach, das 19. Jahrhundert! 😉
Doch jenseits aller gelegentlich fremd (geworden) –er und ein bißchen gefühliger Ausdrucksweise: Mir ist die klare Ansage in „1) bis 4)“ um Welten lieber, als das Psycho-Gesülz, das heutzutage, gerade jetzt im Advent, auf uns einstürmt und allzuoft gar nicht mehr von dem zu sprechen scheint, um den es wirklich geht!
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