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Die Öffnung: Der neue Papst und Frauen in Führungspositionen

Offen gesagt: Ich finde diese Stunden und Tage anstrengend mit ihrem „Neuer-Papst-Overload“! Es gibt in der Blogoezese etliche gute bis sehr gute Beiträge, die die Situation beleuchten, aber es ist einfach noch verflixt früh, um irgend etwas sinnvoll sagen zu können! Und weil PuLa ja nur ein kleiner Provinz-Blog sein will, werde ich mich im Gebet um Vertrauen in die Führung des Hl. Geistes für die Kirche mühen und – abwarten, bis es Belastbares gibt!

Was Papst Franziskus gestern getan hat (die Predigt in der Messe zum Abschluß des Konklaves habe ich noch nicht angeschaut, wenn es sie denn überhaupt schon gibt) hat mir jedenfalls gefallen: Besuch bei der Muttergottes und dabei ein Verharren am Sarg des Hl. Papsts Pius V.! Ein sehr guter Ansatz! 😉

Was die Reaktionen angeht, die uns jetzt so umgeben: Die fallen natürlich auch hier, z.B. in unserem Regionalblättchen, erwartbar aus. Da werden „das Engagement und de[r] Einsatz für die Armen in der Welt“ als „ureigenste Aufgabe“ der Kirche bezeichnet, so weit so gut, um dann fortzufahren: „Das ist die Botschaft, die Jesus den Menschen vor mehr als 2000 Jahren hinterlassen hat, eine Botschaft, die bei allem Prunk und Protz, den Kirche auch in den vergangenen Jahrhunderten ausgestrahlt hat, oft in Vergessenheit geraten ist.“

Ach ja! Ich lasse mal die „Jahrhunderte von Prunk und Protz“ weg, das erzeugt ja nur noch Gähnkrämpfe, aber der erste Teil des Satzes ist eben so, in dieser Eindimensionalität einfach falsch.

Denn die Pointe (danke, R. Spaemann!) des Einsatzes für die Armen ist eben das Faktum, wer es ist, der das sagt: Der Sohn, der menschgewordene Logos selbst. Gesandt zu allen Menschen wegen ihres ewigen Heils und eben nicht bloß wegen ihres irdischen Wohlergehens. Diese nicht ganz unerhebliche Tatsache hat für die Betrachtung des Ganzen „Kirche“ und dessen, was sie ausmacht, durchaus relevante Auswirkungen im Vergleich zu einer x-beliebigen sozialen Bewegung in der Welt und aus der Welt. Und natürlich ist es auch nur dieser „Hintergrund“, der diesem Aspekt der Botschaft wirklich Schubkraft zu verleihen in der Lage ist. Wer auf diese Weise verkürzt, auswählt, „hairesis“ betreibt, handelt unverantwortlich.

Daß kein Papst an dieser grundsätzlichen Struktur jemals etwas ändern könnte (wobei natürlich auch schon undenkbar ist, daß es je einer wollen könnte) ist offenkundig. Daß es der untaugliche Versuch war, genau das dennoch zu versuchen, der die sog. „Befreiungstheologie“, sehr zum Schaden der Armen!, letztlich diskreditiert hat ist mittlerweile Kirchengeschichte. Warum wird also gerade hier in der Diaspora ein Bild von Kirche suggeriert, das es nie geben kann? Warum werden auf diese Weise Ent-Täuschungen vorprogrammiert, die vermeidbar wären? Ich verstehe es nicht.

Na, schauen wir lieber nach Wundersdorf, wo sich unsere Freunde, kreativ wie immer, mit den drängenden Fragen der Stunde beschäftigen, auf ihre ganz eigene Art:

Die Öffnung

Ein Sketch für min. 4 Personen

(Wundersdorf, in der Rotunde des allseits bekannten Restaurants „Bacchos“ nahe der katholischen Kirche Maria Hilf! Unsere Freunde sitzen (Fastenzeit!) bei Tonic Water und Pfefferminztee beisammen, als Karl noch hinzukommt.)

Karl: Hallo, guten Abend!

Die andern (ungeordnet): Hallo, Karl! – Grüß dich! – Na? Wie geht’s? – War der Zug wieder zu spät?

Karl (hängt seinen Mantel auf): Ja – wie üblich! Die vier Feinde des Sozialismus, Frühling, Sommer, Herbst und, vor allem, Winter…Aber jetzt bin ich ja hier.

Edith: Wir unterhalten uns gerade über die Erwartungen an den neuen Papst.

Karl (strahlt): Ah! Da hab ich gerade auf dem Weg vom Bahnhof was Schönes zu gehört: Warum bauen wir in Wundersdorf jetzt unsere Marienstatue als Mittelaltar aus?

(Die anderen sehen sich ratlos an.)

Hanna: Keine Ahnung.

Karl: Mehr Frauen in Vierungspositionen!

(Alle lachen)

Edith: Jaja, und die DBK hat es schon früher gewußt, wie?

Ende

Cornelie Becker-Lamers

 

Ja, so geht’s zu in Wundersdorf! Ob wir in Weimar im besonderen und im Bistum Erfurt im allgemeinen auch einmal Gelegenheit haben werden, die Frage von Frauen in Führungspositionen in der Kirche ausführlich zu betrachten? Und ob dann nicht eher die Frage nach den „Früchten“ als die Frage nach der Anzahl im Vordergrund stehen müßte?

 

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