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Ein Unwesen?

„Das Meß-Intentionswesen ist ein Un-Wesen!“ dieser vermeintlich flotte Spruch kann einem begegnen im Gespräch mit, ja, vorwiegend mit irgendwie „mittelalten“ Priestern (also weniger mit älteren und, erfreulicherweise, auch weniger mit jüngeren).

Als ich ihn das erste Mal gehört habe, war mir noch gar nicht so richtig klar, wie schlimm so eine Aussage eigentlich ist. Man ist ja auch erstmal verblüfft, wenn man so was aus geistlichem Munde hört.

Einmal ist eine solche Aussage geeignet, latent vorhandene anti-katholische Vorurteile über das „Erkaufen des Heils“ indirekt zu bestärken, dann nämlich, wenn damit der Aspekt des Meß-Stipendiums in den Blick genommen wird. Dabei ist ja ganz klar, daß eine Meß-Intention auf keinen Fall abgelehnt werden darf, bloß weil u.U. die üblicherweise damit verbundene Spende nicht erbracht werden kann (die übrigens ja auch in unseren Breiten jedenfalls der unmittelbaren Verfügung des annehmenden Priesters ohnehin entzogen ist). In Gegenden wie der unseren mit ihrer tendenziell protestantischen Prägung ist diese Seite der Angelegenheit gerade wichtig genug.

Noch viel problematischer wird die Sache aber dann, wenn man bedenkt, daß bei einer solchen Aussage die Gefahr besteht, daß ein ganz wesentliches Element der kirchlichen Überzeugung droht, ins praktische Abseits gestellt zu werden: Die Tatsache, daß wir in der Kirche der Gläubigen aller Zeiten mit eben diesen verbunden sind und bleiben! Daher formuliert der CIC in Can. 901 lakonisch: „Der Priester kann die Messe für jedermann, für Lebende wie für Verstorbene, applizieren.“

Warum ich das gerade heute schreibe? Nun, wir fühlen uns dem Hl. Papst Pius V., seinen großen politischen und innerkirchlichen Leistungen, besonders verbunden und heute ist sein Gedenktag.

Mehrfache Versuche, am 30. April zu seinen Ehren eine Messe zu bestellen, waren nicht recht erfolgreich, weder hier, noch in der Bischofsstadt.

Heute aber wird der Name dieses bedeutenden Heiligen auf unsere Bitte hin am Altar erklingen, wie es sich gehört, leider nicht durch einen Priester des Bistums Erfurt und auch die 15,71 € 😉 des Meßstipendiums sind nun eben „nach Norden“ geflossen, treue PuLa-Leser wissen schon wohin.

 

Hl. Pius V., bitte für die Kirche: Gegen ihre äußere Bedrängnis und für ihre innere Zucht!

Pius V., El Greco (Bild: Wkipedia)

Ein Trackback/Pingback

  1. […] 100 Jahre zuvor als der Hl. Papst Pius V. die Katholiken am Tag der Schlacht von Lepanto (vgl. auch hier) aufgerufen […]

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