Ja, der 8. Mai ist ein in vielerlei Hinsicht historisches Datum! Weil vor zwei Jahren, im Liszt-Jahr 2011, die „Franz-Liszt-Gedächtnisorgel“ der Weimarer Musikhochschule in unserer Pfarrkirche schon am 8. Mai geweiht werden konnte, und damit deutlich vor des Namensgebers Geburtstag am 22. Oktober (1811), nimmt sich PuLa heute die Freiheit, erst einen Tag später an das Ereignis zu erinnern. 😉
Und das war ein Ereignis! Weihe durch Bischof Wanke, eine eigens aus diesem Anlaß herausgegebene Publikation, „SOLI DEO GLORIA“, die zugleich das Programmheft darstellte, mit Beiträgen etlicher namhafter Leute aus dem künstlerischen, wissenschaftlichen und politischen Umfeld des neuen Instruments und ein „Orgelmarathon“ zum Einstieg.
Na, dazu gab es ja auch jeden Anlaß, gerade für die Weimarer Gemeinde, diese Gelegenheit dankbar zu begehen! Denn so oft passiert es gewiß nicht, daß eine überschaubare Diasporagemeinde eine solches „Schlachtschiff“ von Orgel im Wert von fast 1 Million Euro in ihre Pfarrkirche eingebaut erhält, oder? Die, wie es damals hieß: „erste für die Herz-Jesu-Kirche wirklich maßgeschneiderte und entsprechend geplante Orgel“ (Chr. Meixner im Programmheft), die freilich im Eigentum der Hochschule verblieben ist, um künftig „einen weiteren wichtigen Baustein für die Musikausbildung einer Musikhochschule, die ihre Identität aus dem Wirken Liszts heraus ableiten kann“ (ibid.) darzustellen. Zugleich wurde natürlich der am 8. Mai 2011 von 20.00 Uhr bis Mitternacht erklingende „Orgelmarathon“ im Programmheft als „Auftakt der konzertanten Nutzung des neuen Instrumentes“ apostrophiert. Und wir, alle ganz normalen Gemeindemitglieder, wir freuten uns auf die schönere und würdigere Verherrlichung des HErren in jedem Gottesdienst, die nunmehr möglich werden sollte.
Zwei Jahre später muß man feststellen, damals wurde fürwahr „Erstaunliches erreicht“, doch noch erstaunlicher ist, was daraus, nein, nicht „geworden“ ist, sondern, was draus gemacht wurde: Die Orgel ist in der internationalen Fachwelt beinahe unbekannt geblieben (suchen Sie mal auf YOUTUBE!), Konzerte finden fast gar nicht statt, der Lehrbetrieb ist in geradezu lächerlicher Weise reduziert und die Art und Weise, wie die Orgel im Gottesdienst erklingt ist, insbesondere in Folge des Umgangs mit dem geistigen Vater des ganzen Projekts, na, sagen wir mal, noch erheblich steigerungsfähig.
Für diesen unsäglichen Zustand gibt es klare Verantwortlichkeiten:
Warum sich Hochschul- wie Bistumsleitung diese Situation (bisher) so unerträglich lange haben gefallen lassen ist mehr als schwer verständlich, allenfalls die schiere Verblüffung, daß so etwas überhaupt möglich ist darf man immerhin der Hochschulleitung (aber auch nur der) zugute halten.
Aktuell hört man von konkreten Bemühungen, die Lage zu verbessern, die Zustände vom Kopf auf die Füße zu stellen. PuLa hat sich, stets um Schonung bemüht, auf Besserung immer wieder hoffend und aus Rücksichtnahme bisher mit der Berichterstattung und Kommentierung sehr zurückgehalten (vgl. hier, hier, hier und hier und suchen Sie nach Beiträgen, die mit „Musik und Orgel“ getaggt sind). Dabei wissen längst nicht nur Gemeindemitglieder Bescheid…
Unsere Geduld ist aber endlich, denn es schreit zum Himmel, was hier geschehen ist.
6 Trackbacks/Pingbacks
[…] verhinderten Konzert Anfang April war (PuLa berichtete). Etwas sehr Wichtiges. Es war zwar schon längst allen klar, was hier passiert, aber in diesem Fall stand es auch in der Zeitung! Ja, am 4. Juli […]
[…] am 8. Mai 2011 zugetragen hat ist ein einziges Trauerspiel! Und haben wir noch vor einem Jahr (hier, mit weiteren Nachweisen, vielen weiteren Nachweisen! ) die vorsichtige Hoffnung geäußert, es […]
[…] Und das ist auch kein Wunder, denn er war sozusagen aus den „Seventies“: Wer auch immer hatte beschlossen zu versuchen, das kirchenmusikalische Niveau an unserer Pfarrkirche ausgerechnet durch die Aufführung der Messe „Wir haben einen Traum“ von Peter Janssens (*1934 +1998) zu heben. Als ob es in dieser Hinsicht nichts Dringenderes zu tun gäbe! (vgl. zuletzt hier und hier) […]
[…] Wir haben das angekündigt, vor genau einem Jahr (hier): So lange, bis sich die Situation rund um die Orgel in unserer Pfarrkirche Herz-Jesu Weimar nicht grundlegend gebessert hat, nein, bis sie wirklich gut ist, gut in jeder Hinsicht, so lange werden wir zu jedem Jahrestag der Weihe des Instruments am 8. Mai 2011 den „Auftakt“ wiederholen! (zum ersten Mal hier) […]
[…] wenig besser bewußt ist als bei uns. Unser „Grund zum Feiern“ läge bekanntlich jeweils um den 8. Mai […]
[…] an dieser Stelle unsere Gemeinde von sich aus ein wenig aktiver werden, um den Traum von der „konzertanten Nutzung des neuen Instruments“ und damit dem In-den-Blick-Rücken immer wieder auch der katholischen Kirche in Weimar wahr […]
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