Ui,ui,ui! Der dritte Beitrag, der sich, jedenfalls vordergründig, mit Auseinandersetzungen zwischen Blogs beschäftigt in Folge! Ich kündige hiermit schon ganz zu Beginn an, daß ich nicht die Absicht habe, das ad infinitum fortzusetzen: PuLa muß sich wieder seiner Hauptaufgabe widmen und die Weimarer Zustände kritisch unter die Lupe nehmen. Da gibt es etwas, das ist recht eigentlich nichts weniger als eine Sensation und darf (und wird!) nicht unkommentiert durchgehen!
Jedoch, ich war tatsächlich im Lauf des Tages, ganz unabhängig von der erneuten Reaktion von ‚Ameleo‘ im Kommentarbereich zu dem Ergebnis gekommen, man könne das Thema nicht so einfach beenden, und was sie schreibt, paßt in gewisser Weise sehr genau zu dem, was ich auch ansprechen wollte. Aber lesen Sie zuvörderst selbst:
„Herr Lamers, ich habe den Eindruck, Sie sind unerreichbar. Und wenn Ihnen 100 Leute sagen würden, die Sätze über „inhaltsleere Jubelkommentare“ oder „Madame, ich finde die Blümchen bei ihnen ganz schrecklich, aber ich werde mich immer dafür einsetzen, dass sie weiterhin gestreut werden können.“ seien beleidigend, Sie werden es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verstehen können. Hier liegt offenbar ein gravierender Bruch zwischen Ihrer Selbst- und der Fremdwahrnehmung vor, aber das Psychologische ist ja nicht so Ihrs, wie Sie betonen. Doch nur weil Sie meinen, ihre Äußerung sei nicht beleidigend, heißt das nicht, dass Ihre Einschätzung mit der anderer übereinstimmt. Wenn Sie selbst härtere Beleidigungen gewohnt sind, tun Sie mir nur leid! Oder Sie haben Gefallen an Provokation und Märtyrertum.
Mit Ihrer Bemerkung „diesseits aller Sachfragen“ spielen Sie zudem über Bande, nutzen den Kommentar von Elisabeth Palzkill – der scheint’s für etwas steht, das Ihnen an meinem Blog stört – und werten ihn (den Kommentar) ab, damit auch die Kommentatorin, um mir damit etwas zu sagen. Um ihr Ziel zu erreichen, sind Ihnen die am Weg stehenden offenbar egal, sofern Sie sie für Ihre Zwecke nutzen können. Mir sind sie es aber nicht!
Sie phantasieren sich zudem so einiges zusammen: Thema: „Gehören Ameleo und ihr Blog in die sogenannte Blogoezese oder nicht.“ Es ist Ihre Frage, nicht meine, Sie geben darauf eine Antwort, ich nicht. Für Sie scheint das von Interesse zu sein, aber mein Thema ist es nicht. Sie scheinen gerne auszugrenzen, da trifft sich die Blogoezesenfrage mit dem nach dem „Gericht“. Meinen Sie nicht, dass Sie damit etwas, was Ihnen persönlich wichtig ist, auf Gott projizieren? (Ups, wird ja schon wieder psychologisch!)
Auch die Vorstellung, neben Ihren Kommentaren wäre noch jemand ausfallend geworden, sein oder ihr Kommentar bräuchte bei Ihnen „Asyl“, entspringt allein Ihrer Phantasie. Ausschließlich Ihre Äußerungen waren inakzeptabel, woraus ich meine Konsequenzen gezogen habe. Wüsste ich nicht, dass dies völlig zwecklos wäre, weil nämlich Ihre Einsicht fehlt, würde ich eine Entschuldigung verlangen. Nicht mir gegenüber, sondern vor allem gegenüber den Kommentatorinnen, deren Beiträge Sie verunglimpfen.
And by the way: wenn Ihnen der Stil auf meinem Blog so sehr aufstößt, warum tun Sie sich das an, dort zu lesen? Man kann sich jeden Tag aufregen, aber niemand ist dazu verpflichtet! Ich halte es für wichtig, die Schönheit der Schöpfung zu betonen und damit den Schöpfer zu preisen, vom „du wirst“ zu sprechen anstelle von „du sollst“, geknickte Rohre aufzurichten und glimmende Dochte wieder zu entfachen. Mit Drohungen und Strafen dagegen erreicht man schon bei kleinsten Kindern nichts, sie drücken allenfalls elterliche Hilflosigkeit aus. Also sollten wir auch Gott ein solch armseliges Verhalten nicht unterstellen. Von daher werden Sie auch in Zukunft bei mir allenfalls von der Hölle auf Erden zu lesen bekommen.
Und sollten Sie glauben, die (katholische) Welt durch solche Eskapaden wie auf meinem Blog retten zu müssen, kann ich Sie beruhigen: das hat schon ein anderer für Sie übernommen!“
Ach, Frau Kollegin! Lassen Sie uns bitte zunächst „abräumen“, worüber ich jetzt nicht mehr weiter reden werde, weil ich wirklich glaube, es lohnt, jedenfalls für den Moment, nicht:
- Egal wie oft Sie noch das Gegenteil behaupten: Sie haben durch Ihre Formulierungen, wenn man sie der grammatikalischen Logik folgend genau liest, das Thema ‚Zugehörigkeit zur Blogoezese‘ aufgebracht und ich wiederhole jetzt zum letztenmal: Ich will Sie schon deswegen nicht „raushaben“, weil ich ein solches Ansinnen, das aufgrund der „Nicht-Struktur“ der Blogoezese ja gar nicht durchsetzbar wäre, schlicht albern fände. Allerdings meine ich immer noch, eine gewisse freiwillige (!) „Trennung“, bzw. „Zweigbildung“ wäre für unser aller (potentielle) Leser hilfreich und daher sinnvoll.
- Das ganze Thema „Beleidigung“ scheint mir jetzt ausreichend beleuchtet. Wir werden nicht zu einer Übereinstimmung kommen. Ich möchte nur nochmals daran erinnern: Frau Palzkill hat sich mir gegenüber in mehreren Mails nicht beleidigt gegeben… Hören Sie doch bitte auf die Leute zu pathologisieren. Und bei Ihnen entschuldigen werde ich mich in der Tat gewiß nicht, schon weil wir spätestens mit Ihrer bemerkenswert geschmacklosen Äußerung über mein vermeintliches Vergnügen am Ausgrenzen und die Projektion vermeintlich eigener (schlechter) Eigenschafften auf mein Gottesbild einfach quitt sind. Das war ein schönes Beispiel, was ich mit den Gefahren des Psychologisierens meinte, danke für den unabsichtlichen Beleg! 😉 Aber Sie werden nicht erleben, daß ich dabei mitmache; ich verachte diese Form der Kommunikation, die in Wahrheit allzu häufig (der Versuch von) Machtausübung via Zuschreibung und Manipulation ist. Nur noch zum Abschluß: Ich hatte es wirklich und wahrhaftig nicht für möglich gehalten, Sie hielten bloß meine zwei Sätze für „zensurbedürftig“! Ja, ich dachte ehrlich, „Da muß mehr vorgefallen sein!“ und habe mein „Angebot“, mir dieses „Mehr“ zu schicken, dementsprechend hundertprozentig ernstgemeint! Aber gut, nun wissen wir es besser.
- Damit kommen wir zu der Frage, warum ich denn überhaupt auf die Idee gekommen bin, bei Ihnen zu kommentieren und zwar in dieser Form. Nun, nicht Ihretwegen (und schon gar nicht wegen der „Blümchenstreuer“, wer daran Spaß hat, bitte!), sondern, weil ich das Klima, das Sie auf Ihrem Blog erzeugen, für symptomatisch und gefährlich halte: Der Eklektizismus, den Sie für „katholisch“ ausgeben ist eine unangemessene Verkürzung, die geeignet ist, die Menschen in die Irre zu führen. Das halte ich (und nicht ich allein), angesichts der Ernsthaftigkeit des Themas für eine unverantwortliche und gefährliche Sache.
- Sie lesen nicht genau genug: Ich habe zu keinem Zeitpunkt von „Drohungen oder Strafen“ gegenüber Kindern geschrieben. Was ich geschrieben habe ist, daß Kinder nach meiner Erfahrung (Erfahrung!!) nach den letzten Dingen ernsthaft fragen und ernsthafte Antworten sehr gut vertragen und sie schätzen. Ich werde niemandem, Kind oder nicht, die „Hölle wegerklären“, weil ich ihm damit die Heilige Schrift wegnähme. Ich frage nochmal: Können Sie das verantworten?
So, nachdem das gesagt ist, möchte ich zurückkommen, auf Ihre Eingangsbemerkung, die Frage des „Unerreichbar-Seins“. Wobei ich hoffe, das war mit einer gewissen „Offenheit“ geschrieben, aber wenn nicht, auch egal. Denn die Frage ist grundsätzlich ja berechtigt und ich reflektiere sie auch ohne diesen Anstoß regelmäßig. Für mich bin ich hinsichtlich des Ergebnisses (momentan) einigermaßen beruhigt, aber es bleibt ja festzuhalten: Sie haben mich jedenfalls mit dem bisher gesagten wirklich nicht erreicht. Ins Allgemeinere gewendet: Es gibt schon ein ganz gerüttelt Maß an Nicht-Verstehen und daraus resultierender Sprachlosigkeit zwischen Ihnen und Ihren Lesern und so Leuten wie mir (ich bin ja nun gewiß kein singuläres Phänomen).
Und das ist natürlich nicht gut. Aber ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll, denn was ich schreibe, habe ich mir gut überlegt und zu den inhaltlichen Differenzen kommt offenkundig eine ganze Welt stilistischer Unterschiede hinzu.
Jedoch: Es gibt immerhin ein Element, hinsichtlich dessen Sie vielleicht einen Punkt haben: Vielleicht reden wir traditionell orientierten Katholiken wirklich ein bißchen zu selten von den schönen Seiten des Glaubens. Das aber nicht, weil wir etwa mehr Spaß am Grübeln, am Strafen, am Drohen etc., etc. hätten, nein, diese „lichten Seiten“ sind uns selbstverständlicher Bestandteil unseres Glaubensvollzugs, nicht obwohl, sondern weil, so sind wir überzeugt, wir uns um das „ganze Bild“ (incl. der weniger angenehmen Teile) bemühen. Und wir reden vielleicht auch deshalb weniger davon, weil es stilistische Sensibilitäten verbieten, vulgo: Wir haben Angst vor Schmalz!
Dennoch: Kann sein, das kriegt manchmal eine „Schlagseite“ ins unfroh und zu aggressiv Erscheinende, kann sein.
Darf ich einen Vorschlag machen: Ich versuche, PuLa künftig auf diese mögliche „Schlagseite“ hin zu überprüfen und ggf. um „hellere Elemente“ zu ergänzen und Sie versuchen künftig sich vorzustellen (nur vorzustellen), daß ein Teil der von Ihnen wahrgenommenen Aggressivität aus subjektiv ehrlichem Leiden an Erscheinungsformen der Kirche und ehrlicher Überzeugung kommt (auch wenn Sie beides nicht teilen können) und verzichten darauf, es in eine psychologisierende Schublade zu packen?
Wäre das eine Idee?
PS: Ich kann hier dankenswerterweise darauf verzichten, das mit dem „Leiden an Erscheinungsformen der Kirche“ näher auszuführen; lesen Sie bitte, was dazu bei Pro Spe Salutis im Kommentarbereich alles geschrieben wurde! (hier)
4 Kommentare
zu 1) Das ist ein Widerspruch in sich, Sie sollten sich etwas mehr Mühe geben!
zu 2) Auch dieses Verhalten der Verweigerung könnte man mit Begriffen beschreiben, die sie selbst im Kommentarbereich von Ameleo benutzen. Na, kommen Sie drauf 😉
zu 3) Haben Sie denn immer noch nicht gelernt, dass Ameleo in der Sache näher an der kirchlichen Lehre ist, dem katholischen Gottesbild entspricht, als Sie mit Ihrem Schwarzweiß-Gott?? Gefährlich scheint mir was anderes zu sein, nämich dieses Inquisitionsgehabe, dass Sie an den Tag legen! Für dieses Statement sollten Sie sich definitiv entschuldigen!
zu 4) Die Hölle kann nur der Mensch erschaffen, lassen Sie doch da Gott aus dem Spiel!
Die Sprachlosigkeit beruht wohl auf Gegenseitigkeit! Aber ich will es nicht übertreiben und Sie für Ihren Versuch der Versöhnung am Ende Ihres Artikels loben! Und damit haben ich Ihrem Blog jetzt genug der Ehre erwiesen und verabschiede mich.
@ Paula: Danke für die Verabschiedung, ich hätte, fürchte ich, sonst auch drum bitten müssen. Ihr Ton wird nämlich erstens doch ein bißchen eigentümlich (IHNEN habe ich ja nun wirklich nichts „getan“) und zweitens wird es langsam ermüdend immer und immer wieder Ihre Verweigerung der einfachsten Sprach- und Argumentationslogik anzugehen. Da lobe ich mir aber Frau Palzkill!
Wenn das typisch ist für das Millieu, das die Blogoezese, wie ich sie (in meiner „Arroganz“ 😉 ) verstehe, angetreten ist zum Tanzen zu bringen, dann ist die Aufgabe noch größer, als ich ohnehin schon dachte… 🙁
Leider bin ich derzeit beruflich so eingespannt, dass ich auch die nächsten Tage nicht mehr zum ausführlichen Kommentieren kommen werde.
Zu Ihrem Punkt 1 formuliere ich meinen damaligen Satz einmal auf ein anderes Thema um: „In Ländern jenseits Deutschlands ist es durchaus üblich, im Sommer wärmeres und sonnigeres Wetter zu haben.“ Wenn Ihre fortgesetzte Behauptung stimmen würde, enthielte auch dieser Satz eine Distanzierung von meiner deutschen Staatsbürgerschaft. Aber lassen wir das.
Auch bezüglich der Frage, was als Beleidigung zu werten ist, haben wir vermutlich unterschiedliche Maßstäbe und Einschätzungen, wie sich durchgängig gezeigt hat. Es wäre schon viel gewonnen, wenn Sie das schlicht akzeptieren könnten. Wenn Ihnen von Bedeutung ist, dass Ihre Anliegen Gehör finden, wäre es sicher hilfreich, sich im Ton zu mäßigen und auf Provokationen zu verzichten. Letztlich ist es aber Ihre Entscheidung, auf welche Weise Sie bevorzugen zu kommunizieren, genauso wie es meine Entscheidung bleiben wird, welche Art von Kommentaren ich auf meinem Blog akzeptiere und welche nicht.
Im übrigen Danke ich „Paula“ für die Unterstützung und Rückenstärkung. Ich hoffe, wir werden weiterhin von einander lesen!
@ Ameleo: Ja, das bin ich auch, daher hier nur noch ganz kurz:
Unterschiedliche „Maßstäbe und Einschätzungen“ hinsichtlich „Beleidigungen“. Habe ich das nicht anerkannt? Mir war so, aber auch ganz unabhängig davon: So ist es einfach und damit gut. Das gilt auch für die unterschiedliche Einschätzung des Werts von Provokationen. 😉
Ihren ersten Absatz mit dem Wetter verstehe ich u.U. nicht so ganz, aber ich nehme an, meine Differenzierung zwischen „wollen, daß Sie aus der Blogoezese fliegen“ und „Zweigbildung für nützlich halten“ ist gemeint, ja?
Seufz, das finde ich langsam ein wenig anstrengend, aber da dieser Aspekt ja eine von mir völlig unbeabsichtigte Bedeutung über unsere beiden Blogs hinaus bekommen hat, ergo offenbar ein Nerv getroffen wurde und ich tatsächlich großen Wert auf den Versuch lege, verstanden zu werden, will ich’s noch einmal versuchen:
Etwas zu „wollen“, kann ja zweierlei heißen:
[1] entschieden haben und deswegen vorhaben bzw. den Vorsatz haben, etwas zu tun (um etwas zu erlangen oder zu erreichen)
[2] nur den Wunsch nach etwas haben, danach verlangen, es begehren, sich danach (nur) sehnen
Synonyme:
[1] beabsichtigen, anstreben, anzielen
[2] mögen, wünschen
(Quelle: Wiktionary „wollen“, hier)
So, im Sinne von [1] „will“ ich Sie nicht aus der Blogoeszese raushaben, weil ich mir niemals so etwas in mehrerer Hinsicht Unsinniges, vor allem Undurchführbares vornehmen würde.
Und auch im Sinne von [2] kann ich Ihnen versichern, daß es etwas ganz anderes ist, was ich „wollen“ würde. Ich „wünschte“ mir nämlich, daß Sie Ihre Ansichten änderten und auf dieser neuen Basis weiterhin innerhalb der Blogoezese mitmachten!
Weil ich das aber leider für unwahrscheinlich halten muß, nur deswegen, sozusagen als kleineres Übel, fände ich der Klarheit halber die erwähnte Zweigbildung „sinnvoll“, bzw. „nützlich“ aber nicht „schön“, bzw. „wünschenswert“ (im Sinne von [2]).
Klarer jetzt?
Ich stehe auch überhaupt nicht an zuzugeben, daß die Verwendung des Wortes „Trennung“ in dem gerade beschriebenen Sinne vielleicht ungeschickt war; sollte sie zu Unklarheiten geführt haben, bedauere ich das, weise aber zugleich nochmals darauf hin, daß ich gar nicht die Absicht hatte, darüber länger zu reden. Möglicherweise hätte ich meine Worte dann (noch) sorgfältiger gewählt.
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