Unter dem traurigen Titel: „Schwafelkirche in Selbstauflösung“ legte der bekannte Kolumnist Dr. Alexander Kissler heute im ‚CICERO‘ seine Einschätzung der jüngst von der EKD vorgelegten „Orientierungshilfe“ zur Familienpolitik vor, hier.
Kostprobe gefällig?
„Die Frage der Stunde lautet: Wie soll man einer Kirche trauen, die der Bibel nicht traut? Und die an die Stelle der Gelehrsamkeit das naseweise Bescheidwissen des Pennälers setzt? „Heute wissen wir“, heißt es frohgemut in der „Orientierungshilfe“. Da erhebt sich die Frage: Was aber wird die EKD morgen wissen? Lohnt es sich, die Schrift ernst zu nehmen, wenn sie doch nur der Schaum dieser Tage sein kann, der aktuelle Irrtum? Morgen wird die EKD ganz andere Tollheiten für Wissen ausgeben.“
(Wer andere Publikationsorgane bevorzugt kann auch bei Spiegel online nachlesen, hier.)
Es ist wirklich ein Trauerspiel (wenn auch gewiß kein „bürgerliches“…) aber man kann auch nicht umhin, die Tatsache zur Kenntnis zu nehmen. Fest steht immerhin, daß ökumenische Gespräche zu diesem Themenfeld schlicht keine Basis mehr haben, solange derartige Positionen, höchst offiziell!, vertreten werden, wie dies die mutigeren der deutschen Bischöfe (z.B. R. Voderholzer aus Regensburg, hier) ja auch schon deutlich zum Ausdruck gebracht haben.
Aus diesem Anlaß erlaube ich mir zwei Bemerkungen:
Vor einiger Zeit habe ich anläßlich eines Zeitungsartikels zu „Reformation und Vatikanum II“ u.a. geschrieben:
„Wenn man die Zwänge der je neuesten externen Entwicklung auf dem Markt der Meinungen und Ideen, die sich ja stets auf die „Aufklärung“ zu berufen pflegen, bejaht, sogar feiert!, dann liegt man in Wahrheit in geistigen Fesseln, umso verstörender, weil man sie ja von Fall zu Fall noch gar nicht kennt. „Kirche der Freiheit“??
Dessenungeachtet geben sich die gleichen Menschen, die in Wahrheit die Fesseln des je neuesten Zeitgeistes tragen (keineswegs nur, aber durchaus typisch für Vertreter der EKD), gerne als die „Sieger der Geistesgeschichte“ und treten anderen gegenüber auch so auf, wie wir oben gesehen haben. Das ist ziemlich lächerlich und ziemlich schwer erträglich zugleich.“ (hier zu finden)
Da hat ja damals wahrscheinlich wieder so mancher gedacht: „Hört er wieder die Flöhe husten auf seinem ulkigen Provinzblog aus dem Osten!“ 😉
Ich wünschte mir nur, man würde nicht so schnell, so deutlich bestätigt werden, aber vor allem wünschte ich mir, daß katholische Verantwortliche, auf allen Ebenen!, aus diesem Erleben heraus vor allfälligen neuen „ökumenischen Blütenträumen“ ein bißchen vorsichtiger würden, mit wes Geistes Kind man es auf der anderen Seite denn wirklich zu tun hat und was man verantwortungsvoller Weise wirklich noch gemeinsam tun kann!
Noch wichtiger aber ist mir etwas anderes: Ich kenne aufrechte Protestanten (Lutheraner), die angesichts dieses neuerlichen Tiefpunkts in den Hervorbringungen ihrer organisierten Vertretung leiden wie die Hunde!
Bei allem berechtigten, ja notwendigen Kopfschütteln:
Gerade jetzt ist nicht Überhebung und Häme, sondern Gebet für diese Brüder und Schwestern am Platze!
PS: Wer sich das Papier partout ansehen (und nicht etwa für 5.90 € kaufen!) will: Es steht hier zum Download zur Verfügung.
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