Die (administrative) Verantwortung für den katholischen Kindergarten St. Elisabeth nämlich. (an wen oder was hatten Sie denn gedacht?) 😉
Aber so ist es. Vor kurzem war es in der Zeitung zu lesen (nicht etwa in den Vermeldungen). Wobei, in der Zeitung steht in letzter Zeit so allerhand Interessantes, das mit Herz-Jesu-Weimar zu tun hat und das prägt, was als Katholische Kirche in Weimar wahrgenommen wird, aber dazu kommen wir zum geeigneten Zeitpunkt!
Aber der Reihe nach: Am 26. Juni überraschte die TLZ ihre Leserschaft mit der (etwas seltsamen) Überschrift: „Elisabeth lässt sich jetzt tragen, Katholische Kirchengemeinde übergibt Trägerschaft des Kindergartens an gGmbH“ und in der Tat, seit dem 1. Juli ist der Kindergarten St. Elisabeth in der Weimarer Paul-Schneider-Straße nun in den Händen der Trägergesellschaft Sankt Martin, die zu 49% dem Bistum und zu 51% dem Caritas-Verband Erfurt gehört.
Von dieser Möglichkeit wußten langfristige PuLa-Leser ja schon lange, denn bereits am 24. November 2011 wurde hier darüber berichtet. Damals habe ich geschrieben, daß Weimar absichtsvoll von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht hat und: „Dafür mag es gute Gründe gegeben haben, aber wenn Ihnen gegenüber nächstens jemand klagt, wie schrecklich doch der ganze „Verwaltungskram mit dem Kindergarten“ sei, wissen Sie jetzt: Es gab die Chance, all das mit einem Schlag loszuwerden, z. B. um sich stärker auf die seelsorglichen Kernaufgaben zu konzentrieren.“
Nun, anderthalb Jahre später macht man sich genau diese Argumentation zu eigen: „Wir müssen verhindern, dass die Seelsorge von den Verwaltungsaufgaben verdrängt wird“ wird in dem Zeitungsartikel, nein, nicht der Rektor der Pfarrkirche, sondern ein Kirchenvorstandsmitglied zitiert, das hier auch als die „Gemeindeleitung“ (in Anführungszeichen) bekannt ist. Ja mehr noch, genau dieselben Worte, die bisher immer verwendet wurden, um die Nicht-Abgabe der Trägerschaft zu begründen: ‚Wir verscherbeln doch nicht unser Tafelsilber‘, die werden jetzt anders herum gewendet und es heißt: „ Sie selbst [sc. das Kirchenvorstandsmitglied] ist vom Gegenteil überzeugt“.
Da kratzt man sich ein wenig den Kopf und fragt sich: Was hat diesen Sinneswandel hervorgerufen?
Ansonsten wird noch jede Menge ‚weiße Salbe‘ verteilt, es werde sich ja praktisch nichts ändern, die enge Verbindung zur Kirchengemeinde bliebe bestehen, ja könne noch intensiviert werden, was eben in solchen Fällen so gesagt zu werden pflegt, wenn Menschen angesichts einer solchen Nachricht verunsichert sind.
Wir werden sehen, wie sich das entwickelt!
Nun könnten Sie einwenden: Was will er denn, wenn jetzt gemacht wird, was er schon vor anderthalb Jahren geschrieben hat, ist doch gut! Stimmt schon, aber ich bin mir inzwischen eben nicht mehr so sicher, ob das, was ich damals als Möglichkeit, (Möglichkeit, wohlgemerkt!) erwähnt habe, wirklich der einzig richtige Kurs ist! Denn mittlerweile ist man ja schlauer geworden, hat sich mit dem ein oder anderen (bzw. der einen oder anderen) unterhalten und wenn Sie ggf. noch einmal lesen möchten, was ich am 14. Dezember 2012 über den Skandal hinsichtlich der Entlassung des Kindergartenleiters geschrieben habe (hier), da kommt wohlweislich die Trägergesellschaft Sankt Martin nicht mehr vor! Denn inzwischen hatte ich mich davon überzeugen lassen, daß eine gemeindeinterne Lösung eben auch eine tragfähige Alternative sein könnte. Könnte!!
Aber das ist nun Vergangenheit.
Daher stelle ich nochmals die Frage: Was ist hier vorgefallen, daß nun eine Lösung verteidigt wird, von der man es ‚vor Tische ganz anders las‘?!
Ich sehe im Augenblick zwei Varianten:
Am 14. Dezember habe ich u.a. geschrieben: „Und schade natürlich, daß wir jetzt für unseren Kindergarten vermutlich so schnell auch nicht wieder einen neuen profilierten Leiter bekommen werden. Oder meint jemand ernsthaft, eine potentielle Kandidatin oder ein potentieller Kandidat würden sich nicht vorher erkundigen, was hier los ist?“
Nun, jetzt ist Sommer und diese Prophezeiung hat sich ja leider ganz offensichtlich bewahrheitet: Es gab keine neue Leitung des Kindergartens…
Da ist nun denkbar, daß es irgendwann ein Eingreifen aus Erfurt gab, um dieser Situation das notwendige Ende zu bereiten und nachdem so deutlich demonstriert worden war, daß die hiesigen Fähigkeiten in Sachen Personalmanagement, na, sagen wir mal ‚erschöpft‘ waren, konnte man sich dagegen auch nicht mehr zur Wehr setzen.
In diesem Fall hätten die aktuell Verantwortlichen in Herz-Jesu-Weimar sich die jetzt eingetretene Lage, den Verlust über die eigenständige Kontrolle des Kindergartens (nach immerhin 90 Jahren…), schlicht ganz allein zuzuschreiben und sollten sich Krokodilstränen verkneifen.
Es gibt aber, das sei ausdrücklich gesagt!, auf der Basis des TLZ-Artikels auch eine andere, für die Verantwortlichen insoweit deutlich entlastendere Lesart, die ich hier noch nicht weiter ausführen möchte, weil ich noch in der Recherche stecke. Falls sich diese Variante bestätigen sollte, werde ich das selbstverständlich ebenso deutlich schreiben.
Bleiben Sie dran!
Im übrigen wollen wir alle hoffen, daß der notwendige ‚Professionalisierungsschub‘, von dessen Notwendigkeit ich im Winter schrieb, jetzt einsetzt und der neuen Leitung von Herzen alles Gute im Interesse unserer Kinder und Enkel wünschen.
Hoffen wir, daß sich dieser Neuanfang einmal ohne spezifische Störungen entfalten kann…
Hl. Elisabeth, Patronin Thüringens und unseres Kindergartens, bitte für uns!
Ein Kommentar
Na super, Herr Lamers! Sie können ja nicht einmal richtig Zeitung lesen. Weiter so! Man lacht…
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[…] einer Woche endete der Beitrag über die Abgabe der Trägerschaft für den Katholischen Kindergarten St. Elisabeth mit dem etwas […]
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