Oder, um genau zu sein: Die Antwort von Herrn Waschki, Chefredakteur der Bistumspresse, an Prof. em. L. Sperling war schon bei ihm, als ich, urlaubsbedingt verzögert, erst dazu kam, die spannende Debatte über das Thema Lebensschutz im ‚Tag des Herrn‘, insbesondere die Behandlung der Initiative ‚One of us‘, aufzunehmen (hier). Ist es nicht beruhigend, daß Blogs auch mal nicht so schnell sind? 😉
Die Tatsache, daß Herr Waschki zeitnah geantwortet hat ist sehr, und der ganze Ton des Briefs ist durchaus erfreulich, lesen Sie selbst, das letzte Dokument mit einer erneuten Antwort von Lutz Sperling (hier).
Allerdings gibt es eine Zeile in dem Brief, die mich besonders hat aufhorchen lassen:
„Zu den Personen: Die ‚rechte Ecke‘ ist ein Zitat einer kirchlichen Quelle.“ heißt es da. Eine der Quellen offenbar, von denen weiter oben die Rede ist:
„[die] sehr schwammig scheinen“ es tatsächlich aber nicht seien, sondern „sehr zuverlässige und ernst zu nehmende Quellen […] „Leider wollte niemand sich namentlich nennen lassen.“, was wieder mit dem „Pranger“ im Internet zusammenhinge.
Dazu fiele einem gar manches ein: Z.B. ob es wirklich eine besonders mutige, bzw. stilvolle Haltung für Menschen im kirchlichen Dienst sein kann, mit faktischer Hilfe des TdH im Ergebnis ‚hintenrum‘ Stimmung zu machen, statt sich der Unbequemlichkeit zu unterziehen, für seine (gut begründeten?) Meinungen offen einzustehen. Ich finde das, vorsichtig ausgedrückt, kein besonders überzeugendes Bild (Martyria, einer der Grundvollzüge der Kirche, heißt Zeugnis…).
Doch kann man andererseits auch feststellen, daß es mittlerweile offensichtlich eine innerkirchliche ‚Gegenmacht‘ im Internet gibt, die solche ‚Helden‘ ziemlich vorsichtig werden läßt, was ja eigentlich ein ermutigendes Signal ist.
Aber lassen wir uns nochmal das Zitat auf der Zunge zergehen:
„Die ‚rechte Ecke‘ ist ein Zitat einer kirchlichen Quelle.“ (Hervorhebung von mir)
Ja, das kennen wahrscheinlich die meisten traditionsgebundenen Blogger, den Versuch in die „rechte Ecke“ gestellt zu werden. Ich kenne es auf jeden Fall und wurde u.a. schon ziemlich bald als „Rechtsaußen“ bezeichnet“.
Was dazu vor der Hand zu sagen ist, habe ich schon im November 2011 geschrieben, hier.
Heute steht mit Papst Franziskus eine Persönlichkeit an der Spitze der Kirche, der wohl gewiß niemand vorwerfen möchte, sie gehöre in die rechte Ecke. Er ist der Kronzeuge schlechthin für die Feststellung: Die Lehre der Kirche gehört in eine andere (intellektuelle) Dimension, als derartiger hilfloser Hader der Parteiungen! So, wenn der Hl. Vater bei allem Engagement für die Armen zu entscheidenden (Reiz-) Themen der kirchlichen Lehre bloß sagt: „Es ist die [Position] der Kirche. Ich bin ein Sohn der Kirche.“ (vgl. wie immer wunderbar vor wenigen Tagen der ‚Frische Wind‘, hier).
Danke, Hl. Vater!
Ich werde aber heute auch angesichts dessen, was der Brief von Herrn Waschki wieder einmal offenbart hat, gerne noch ein bißchen deutlicher als vor anderthalb Jahren:
Die undifferenzierte Verwendung des Vorwurfs, jemand sei irgendwie ‚rechts‘, zeugt von der offenkundigen Unwilligkeit oder Unfähigkeit der Verteidigung der eigenen Position und ist tendenziell feige.
Kein Wunder, daß die Macher dieses Blogs und ihr Umfeld von interessierter Seite auch nur hinter verschlossenen Türen als „Kirchenfaschisten“ bezeichnet wurden.
Nur dumm, daß PuLa sehr feine Ohren hat…
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