Nolite credere amico et nolite confidere in duce ab ea quae dormit in sinu tuo custodi claustra oris tui
Quia filius contumeliam facit patri filia consurgit adversus matrem suam nurus contra socrum suam inimici hominis domestici eius
Ego autem ad Dominum aspiciam expectabo Deum salvatorem meum audiet me Deus meus
Vertrau dem Freund und dem Ratgeber nicht; bewahre die Pforte deines Mundes vor der, die in deinen Armen liegt!
Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter lehnt sich auf gegen die Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; die Feinde des Menschen sind seine Hausgenossen!
Ich aber will nach dem Herrn ausschauen, will harren auf den Gott meinen Retter; mein Gott wird mich erhören.
Mi 7, 5-7
Nolite arbitrari quia venerim mittere pacem in terram; non veni pacem mittere sed gladium.
Veni enim separare hominem adversus patrem suum et filiam adversus matrem suam et nurum adversus socrum suam:
et inimici hominis domestici eius.
Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!
Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Mt 10, 34- 36
PS:
Vielleicht fragt sich ja der ein oder die andere, warum ich nicht den wunderbaren Abschnitt nach Micha 4, 3 berücksichtigt habe, sicher der bekannteste aus dieser Schrift, vielleicht gar aus dem ganzen Zwölfprophetenbuch. Zumal es sich dabei um einen ganz wichtigen Text aus der Vorgeschichte der friedlichen Revolution von 1989 handelte. Warum also nicht die „Schwerter zu Pflugscharen“ auf einem Blog aus Mitteldeutschland?
Originalitätssucht? Spaß an „dunkleren“ Passagen? 😉
Nein, es war nur so, daß das Dodekapropheton insgesamt eine Überraschung für mich bereithielt; lesen Sie selbst (der Einfachheit halber nur auf deutsch und nur in der Version der Einheitsübersetzung):
Micha 4, 3
Er spricht Recht im Streit vieler Völker, / er weist mächtige Nationen zurecht [bis in die Ferne]. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern / und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, / und übt nicht mehr für den Krieg.
In Joel 3, 10 aber heißt es:
Schmiedet Schwerter aus euren Pflugscharen / und Lanzen aus euren Winzermessern! / Der Schwache soll sagen: Ich bin ein Kämpfer.
Tja! Selbst die schönsten Texte der Bibel eignen sich eben nicht für eine verkürzend-einseitige Lesart; „Auswahl“ (griech. ‚Hairesis‘…) ist gefährlich.
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