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Die Unruhe der Unruhestifter – schon wieder Zeitungsbericht zur Bischofsfindung

Ich bin es leid.

Ich bin es leid!

Ernstlich, da schreibe ich gestern ausführlich, daß und warum ich es für besser hielte, wenn nun mal alle mehr oder weniger Beteiligten die Äußerungen über das Thema Bischofsfindung für Erfurt endlich einstellten, da steht prompt heute schon wieder was in der Zeitung!

Diesmal in der Thüringer Allgemeinen, TA; Sie finden den Artikel hier.

Martin Debes schreibt dort unter der Überschrift: „Unruhe: Suche nach Bischof in Erfurt zieht sich schon eineinhalb Jahre“ eine Art Zusammenfassung dessen, was wir hier ja alles schon seit längerem kennen, wirklich, der Artikel bringt keinerlei neue Fakten oder auch nur neue begründete Mutmaßungen.

Was an dem Artikel neu ist, ist die Einbeziehung eines bisher in diesem Zusammenhang noch nicht in Erscheinung getretenen Interviewpartners: Martin Debes hat mit Alois Wolf gesprochen, dem Vorsitzenden des Katholikenrates im Bistum Erfurt (und Vizepräsident des ZdK)  von der Zeitung sinnigerweise als „oberster Laie des Erfurter Bistums“ bezeichnet.
Hmpf! Das scheint mir ein Feld, dem sich PuLa ein anderes Mal annehmen muß; bis dahin gilt: „Mich vertritt nicht das ZdK!“ (und den „Katholikenrat“ kann ich mich auch nicht erinnern gewählt zu haben…)

Wolf spricht dann, insoweit ganz richtig, von der „Sehnsucht auch wieder einen Bischof zu haben“, aber eben auch von „Unruhe“ und „Ungeduld“, womit, wenn man das in der Zeitung sagt, der Umschlag ins „Unruhe stiften“ leider schon ganz nahe liegt…

Wolf scheint nicht PuLa zu lesen, andernfalls hätte er die Frage, mit der er zitiert wird: „Warum dauert das so lange?“ ja leicht beantworten können.

So aber erzeugt der gesamte Artikel so eine Stimmung ratloser Unzufriedenheit, Unzufriedenheit natürlich mit „Rom“, das so lange brauche. Ein Eindruck, den der Verfasser des Artikels zweifellos beabsichtigt hat, denn so etwas ist es, wovon Zeitungen nun mal leben, da läßt sich wieder und wieder drüber schreiben, weshalb das Ganze auch noch mit dem Stichwort der „Dramatik“ angereichert wird.

Martin Debes tut damit nur, was seinem Handwerk entspricht, aber wäre es von katholischer Seite nicht möglich gewesen dieser Stimmung (und Stimmungsmache) etwas entgegenzusetzen?

Das ist doch nicht so schwer:

Der Vergleich mit Passau, der ein bißchen nach weinerlichem Kleinkind schmeckt: „Die haben jetzt aber schon einen, rabähh!“, geht beispielsweise völlig in die Irre: Die Sedisvakanz in Passau hat auch genau am 1.10.2012 begonnen und damit wohl auch sehr lange gedauert, nicht wahr? Und die zeitliche Abfolge deutet stark darauf hin, daß die „Ternae“ für Passau und Erfurt etwa gleichzeitig versandt worden sein müssen. Ich sage es nochmal: Da sind deutschlandweit „Päckchen geschnürt“ worden, es ist einfach naiv und der Komplexität der Situation völlig unangemessen, so zu tun, als lebten wir auf einer Insel! Und wir sind jetzt eben durch die Umstände in die nächste Runde der „Päckchen“ geraten. Pech, aber was können denn die Passauer dafür, daß bei uns einer abgesagt hat?

Vollends von keinerlei Sachkenntnis getrübt ist der Vergleich mit Freiburg. Ja, Freiburg schnell wieder zu besetzen war wichtiger als Erfurt – nur, warum denn? Weil die Spätphase von „EBZ“ (Erzbischof Zollitsch) Phänomene mit sich gebracht hat („Diözesanversammlung“, „Handreichung Ehepastoral“!), die in Rom völlig zu recht die Alarmglocken haben klingeln lassen; das duldete wirklich keinen Aufschub!!

Vor diesem Hintergrund wäre, ich wiederhole mich, etwa folgende Reaktion brüderlich und angemessen:

Mitfreude mit den Passauern und den Freiburgern; Christentum ist nämlich u.a. so ziemlich das exakte Gegenteil eines Nullsummenspiels…

Freude und Zufriedenheit darüber, daß man in Rom das Bistum Erfurt anders als Freiburg nicht in die Kategorie: „Es brennt“ einordnen zu müssen glaubt; nicht, daß hier nichts zu tun wäre, aber es ist doch eine andere Qualität.

Freude darüber, daß wir, anders als z.B. Köln, einen Administrator in der Weihestufe des Bischofs haben, dessen wir jeden Sonntag im Hochgebet gedenken können;  hier, im Hochgebet, übrigens bitte, bitte ohne den Nachnamen! Das klingt in diesem Rahmen immer so „technisch“ und förmlich; ich finde: „unser Administrator, Weihbischof Reinhard“ heißt das, nichts mehr hat da was zu suchen!

Zuversicht im Bewußtsein, die Kirche wird geführt, Zuversicht die durch die Betrachtung der jüngsten Weihen und Ernennungen nur noch gestärkt werden kann; was leicht fällt, vorausgesetzt man hat nicht die ideologische Brille auf, es könne „Böses aus Rom“ kommen…

In dieser Betrachtungsweise stellt sich wie von selbst das Gegenteil von „Unruhe“ ein, nämlich Gelassenheit.
Ich fände es schön, derartige Gedankengänge auch einmal aus geistlichem Munde zu hören.
Bis dahin hoffe ich inständig, es kehrt in das Thema endlich einmal wieder die ihm angemessene (und vorgeschriebene) Ruhe ein!

PS: Diese Hoffnung habe ich auch deswegen, weil ich endlich mit anderem weiterkommen will: „Das Bild von 1968″, Two Colours“, „Neulich, im Pfarrgemeidenrat“, oder „Gründonnerstag im Mai“, das sind nur einige der Themen in PuLas Pipeline. Bleiben Sie dran! 😉

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