Schon lange bevor die Nachricht am gestrigen Sonntag auch in den Gottesdiensten verkündigt wurde, hatte sich die Neuigkeit in der Pfarrei Herz-Jesu-Weimar in Windeseile verbreitet: Bischof Ulrich Neymeyr ist am kommenden
Mittwoch, 14. Januar 2015, 9.00 Uhr
zum ersten Mal (offiziell…) in Weimar.
Diese wichtige und von vielen Pfarrkindern durchaus sehnsüchtig erwartete Nachricht hat es zwar nicht in die Kategorie „Aktuelles“ unserer (= unser aller!) Homepage geschafft, auf die Startseite allerdings immerhin schon. Nur wie…
Schauen Sie selbst:
Sehen Sie, was ich meine? „Morgengebet“ steht da – und sonst nichts! Die Worte: „mit dem Bischof“ hätten aber schon noch hingepaßt!
In den Vermeldungen steht folgendes:
[…] Am Mittwoch, dem 14. Januar 2015, wird er in diesem Zusammenhang unserer Kirchengemeinde einen kurzen Besuch abstatten. Alle Mitglieder unserer Gemeinde, die es ermöglichen können, sind eingeladen, an diesem Tag um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche zu einem Morgengebet mit dem neuen Bischof zusammen zu kommen.“
Tja, „[alle], die es ermöglichen können“, dieser kleine Relativsatz, bzw. das dahinterstehende Faktum sorgt nun seit Bekanntwerden der Nachricht für einigen Wirbel. Denn natürlich war die erste Frage: Was ist das denn für ein Termin? An einem Werktag um 9.00 Uhr?! Wer kann denn da kommen?“ Namentlich alle Berufstätigen haben natürlich schlechte Karten… Und so kam es denn auch aus priesterlichem Munde (!) öffentlich zu der emphatischen Feststellung: „Ein unmöglicher Termin!“
Nun, PuLa sieht die Angelegenheit eher gelassen: Bischof Ulrich wird ja, deo volente, noch länger unser Hirte sein und uns gewiß bald auch zu einer Hl. Messe zu einem günstigeren Termin besuchen. Freilich, so gelassen sehen das nicht alle und natürlich ist es auch nicht verborgen geblieben, daß der Bischof am Abend desselben Tages beabsichtigt, in Jena bereits die zweite Messe zu halten, vgl. hier und hier. (Vielleicht sind wir ja nach 200 Jahren wieder bei der „Pfarrei Jena/Weimar“ angelangt? Vgl. hier 😉 )
Es hilft daher also leider nichts, diese Termingestaltung ist mit Blick auf ihre Wirkung in Weimar schon ungeschickt. Auf wen sie wohl zurückgeht? Man kann sich ja hier schon Menschen vorstellen, denen es ganz recht ist, wenn da „die falschen Leute“ eben nicht anwesend sein können…
Und was wissen wir sonst noch über diesen Termin? Nun, er soll ca. 45 Minuten dauern und anschließend soll es zu einem Gespräch mit den „Gremien“ kommen, bevor der Bischof um 12.00 Uhr die Schwestern im Karmel in Weimar-Schöndorf besuchen will.
Hm! Nach hiesiger Kenntnis „wirken“ in Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat doch aber auch berufstätige Menschen, oder? Da kann man sich ja schon vorstellen, welche „Auswahl“ an Vertretern dann anwesend sein wird. Das ist allerdings weitestgehend gleichgültig, denn die bisherigen Erfahrungen mit den Gremien in ihrer augenblicklichen Zusammensetzung (die sich seit den Wahlen im Herbst 2012 grosso modo nicht zum Besseren verändert hat) zeigt eines ganz klar: Ein auch nur ansatzweise realistisches bzw. faires Bild der Zustände in unserer Pfarrei werden diese Leute dem Bischof sowieso nicht präsentieren.
Aber Bischof Ulrich ist ein in der Gemeindeseelsorge sehr erfahrener Mann, er wird, da sind wir sehr zuversichtlich, wissen, wie man solche Äußerungen zu bewerten hat!
Was mich freilich doch interessieren würde, ist, welche Begriffe man hinter verschlossenen Türen benutzen wird, um „die falschen Leute“ zu kennzeichnen.
Ob da wieder die hintenrum nach wie vor benutzten verleumderischen Wörter „Schädlinge“ (vgl. hier) und Kirchenfaschisten“ (vgl. hier) fallen werden?
Nur das Wörtchen „Wessis“, das ja ohnehin immer schon nur den kleinsten Teil der „falschen Leute“ charakterisieren konnte, das kann man diesem Bischof gegenüber wohl schwerlich nutzen – „dumm gelaufen“ aber auch 🙂
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