Im heutigen Teil unserer Antwort auf die Leserbriefe, die H. Kaczmarek mit seinen Äußerungen von Mitte Juli (hier) losgetreten hat, wollen wir uns mit den Reaktionen aus Bad Berka selbst befassen. Sie erschienen am 21. Juli, haben es aber nicht in die Online-Sammlung der TLZ (hier) gebracht, die ja sowieso ziemlich lückenhaft ist.
Den Schreiben von Herrn Johann Heim und Frau Martina Nokel merkt man deutlich an, da war jemand „angepiekt“, daß wir die Frage in den Raum gestellt hatten, wie gut die Informationslage in Bad Berka („hinterm Berg“) denn wohl sei. Das ist menschlich sehr verständlich, trägt aber in der Sache nicht sehr weit.
Bitte bedenken Sie, was der Auslöser der Fragestellung war: Eine Wortmeldung, die nun einmal nicht aus dem Zentrum der Pfarrei kam, aber für sich in Anspruch nahm, für (fast) alle zu sprechen, denn dort (im Zentrum) dächten ja bestimmt alle genauso, wenn man sie denn nur „richtig“ gefragt hätte.
Aber das ist eben nicht so und dem mußte widersprochen werden. Sie schreiben, sehr geehrter Herr Heim, bezeichnenderweise wenige Zeilen weiter unten selbst, der Pfarrgemeinderat (mit Sitz in Weimar!) habe die „Unterstützung versagt“. Was auch immer davon im einzelnen zu halten sein mag, aber der war jedenfalls „näher dran“ und seine Mitglieder hatten eben wohl doch eine bessere Kenntnis der Lage.
Wir wissen sehr wohl um die mehr als problematischen Erfahrungen, die Sie in Bad Berka in der Vergangenheit haben machen müssen, und verstehen von daher manche Reaktion besser. Allerdings ist es schon sehr eigentümlich, daß Sie den, um den es die ganze Zeit geht, so anders als viele Menschen in Weimar erlebt haben sollen, daß wir manchmal geneigt sind, uns zu fragen, ob da wirklich von der gleichen Person die Rede ist.
Ihr Eindruck vor Ort entbindet Sie aber nicht davon, zumindest zu versuchen, sich auch mit der Situation in der Gesamtpfarrei und ihrem Zentralort auseinanderzusetzen. Mit dem Bemühen um Objektivität. Die Struktur ist jetzt (seit vielen Jahren) nun einmal so, daß Sie ebenso angeht, was in Weimar passiert, wie umgekehrt uns, was sich bei Ihnen abspielt. Und wir wissen ja auch genau, daß Sie in den letzten Jahren von dem “Wirken“ der stv. Vors. des Kirchenvorstands einiges mitbekommen haben. Haben Sie sich schon einmal ganz nüchtern die Frage gestellt, was die notwendigen personellen und institutionellen Bedingungen dafür waren, daß dies so lange Zeit geschehen konnte?
Soweit läßt sich über das, was uns da aus Bad Berka entgegenscholl, ja noch ganz nüchtern reden, doch leider gibt es noch weitere Aspekte.
Zunächst finden wir die Bereitschaft, Menschen, die man gar nicht oder nur wenig kennt, Mitkatholiken zumal, schlechte, ja übelste Motive zu unterstellen, ziemlich bedrückend. Haben Sie sich wirklich überlegt, was Sie da alles so geschrieben haben: „Dauerhaftes Mobbing“, „Intrigenspiel“, „pathologisch“, „Lüge“, „bösartig“? Sie teilen ganz schön aus, angesichts Ihrer ansonsten zur Schau getragenen Empfindlichkeit. Wie hätten Sie wohl reagiert, wenn wir, statt einfach nur zu fragen, ob Sie wohl gut genug informiert sind, uns umgekehrt ähnlich negative „Gründe“ für Ihre Haltung überlegt hätten? Aber das machen wir eben nicht, das kommt auf ‚Pulchra ut Luna‘ nicht vor.
Auf die schiefe und unpräzise Verwendung der Begriffe Mobbing und Intrige, im einzelnen einzugehen, lohnt nicht, nur soviel: zum „Mobbing“ gehört regelmäßig das Verbreiten falscher Tatsachenbehauptungen. Das haben wir nicht getan, sondern wir schreiben, was wirklich geschieht. Nur umgekehrt, umgekehrt haben wir genau das erlitten – und vermutlich kennen wir das Ausmaß dessen nicht einmal ansatzweise, was über uns und unsere Freunde schon so erzählt worden ist.
Verwechseln Sie nicht den Boten mit der Nachricht! Bestrafen Sie nicht den Boten für die Nachricht: Wir berichten von den Anfeindungen, die zunächst viele andere und dann auch uns betroffen haben, wir produzieren sie nicht.
Dann bitte ich Sie herzlich und dringend: Überlegen Sie sich, was Sie in Richtung auf Ihren Bischof sagen! So engagiert man im einzelnen in Bezug auf die je aktuelle Situation vor Ort auch sein mag: Hier steht mehr auf dem Spiel, viel mehr! Da geht es um das richtige Verständnis von Kirche überhaupt und nur insofern das stimmt, werden wir gemeinsam, d.h. gemeinsam untereinander und gemeinsam mit ihm!, in der Lage sein den eingetretenen Schaden zu heilen.
„Tut nichts ohne den Bischof!“ sagt schon (ca.) im Jahr 110 der Hl. Ignatius v. Antiochien! Bitte lesen Sie noch einmal, was ich mit Bezug auf H. Kaczmarek dazu geschrieben habe (hier und in den Kommentaren) und meditieren Sie im Gebet die Bedeutung , die das „Grundsakrament Kirche“ für uns hat!
Schließlich fällt uns in allen Leserbriefen (und daher potentiell auch in den Reaktionen darauf!) eine für die Zukunft gefährliche Tendenz auf: Wenn wir nicht aufpassen, droht gar nicht mehr aufzufallen, daß da „jemand fehlt“ in all dem Hin und Her.
Das werden wir aber zu verhindern wissen.
3 Kommentare
Bevor die Abrechnung mit mir kommt: Lassen Sie bei mir Herrn Kaczmarek aus dem Spiel. Nicht er war der Anlass für meinen Leserbrief, sondern Ihr pseudoironischer Leserbrief hat mir die Steilvorlage dafür gegeben.
Jaja, das hatten wir auch so verstanden. Es bleibt nur dabei, daß H.K. völlig ohne Not die ganze aktuelle Debatte losgetreten hat, die, Sie kennen ja unsere Meinung dazu, zur Unzeit stattfindet. Deswegen geschieht es ihm ganz recht, wenn man daran erinnert.
Aber in Bezug auf Sie ist ein Rekurs auf ihn vermutlich nicht notwendig. Ihre Stellungnahme bietet auch ohnedem genug „Stoff“; ich hab‘ da schon so die ein oder andere Idee… 😉
Allerdings, Sie sind mit dem „daß da jemand fehlt“ nicht gemeint!
Ergo dürfen Sie sich jetzt auf gleich drei Sachen freuen:
1) Was wir auf Ihren Beitrag antworten.
2) Was meine Frau noch auf Ihren Kommentar hin schreiben wird.
3) Wer mit „jemand“ gemeint ist.
Ob Sie das eigentlich verdient haben? 😆
GL
Klar – das habe ich verdient!
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[…] Leserbriefschreiberin meint selbst (vgl. hier im Kommentarbereich), sie hätte es einfach verdient, in der (voraussichtlich) vorletzten Folge […]
[…] jetzt zeigt sich, was wir hier auf PuLa ja schon immer gesagt haben: Dieser Bischof ‚kann auch altmodisch‘, wenn er es für geboten hält, und damit […]
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