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Der O-Antiphonen-Adventskalender, Tag 14: O Clavis David, Charpentier

O Clavis David
et sceptrum domus Israël
qui aperis, et nemo claudit
claudis, et nemo aperuit:
veni, et educ vinctum
de domo carceris
sedentem in tenebris
et umbra mortis

O Schlüssel Davids
Zepter des Hauses Israel
Du öffnest und niemand kann schließen
Du schließt und keine Macht vermag zu öffnen
komm und öffne den Kerker der Finsternis
und die Fessel des Todes

Videbo eum, sed non modo : intuebor illum, sed non prope. Orietur stella ex Jacob, et consurget virga de Israël

Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel
(Num 24,17)

Populus qui ambulabat in tenebris, vidit lucem magnam ; habitantibus in regione umbræ mortis, lux orta est eis.

Das Volk, das in der Finsternis wandelte wird ein großes Licht sehn; die im Lande des Todesschattens wohnen, ein Licht ist ihnen aufgegangen

(Jes 9,2)

Achten Sie darauf, wie schön Charpentier die zwei Zeilen, die sich mit „öffnen“ und „schließen“ befassen, gestaltet: Das „aperis“ geht auch musikalisch „auf“, in allen Stimmen, aber nur eine betont das nemo/niemand!
Auch das Sehnen nach dem Austritt aus der Finsternis, ja dem Todesschatten wird sinnfällig gemacht, wenn sich die Musik „dehnt“, bis man geradezu hört, hier gibt es kein „Weiter“, kein Ziel mehr, nur noch unerträgliche Wiederkehr des immer Gleichen.

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