Drei Kön’ge für die Menschheit steh’n
Christ zeigt sich uns, als sie ihn seh’n.Drum heißt der Tag auch nicht zum Spaß
das Hochfest Epiphanias.
…so heißt es ganz am Ende im heutigen Lied zum Tage, das Ihnen die Cäcilini Weimar präsentieren:
Enjoy!
Wie immer weigert sich der Liedtext gerade aufgrund ausführlicher Recherche all die Miesepetrigkeit mitzumachen, mit der einem heutzutage so häufig die Freude an christlichen Festen und ihrem Brauchtum (!) im Namen vermeintlicher „Wissenschaftlichkeit“ und vorgeblich erforderlicher „Reinigung von Heidnischem“ vergällt werden soll.
So ist es z.B. eine Fehlannahme, es sei notwendig, das Gedenken der „Heiligen Drei Könige“ gegen die „Erscheinung des HErrn“ auszuspielen, zu meinen, das eine müsse man unterdrücken, damit das andere, das natürlich der Kern des Festgeheimnisses ist, leuchten könne.
Nein, die drei „mágoi“, die „Weisen“, die „Sterndeuter aus dem Osten“, sie repräsentieren symbolisch eben die ganze Menschheit, die des Königs, die Christi angesichtig wird, in ihnen erscheint er ihr.
Der Gedanke der Stellvertretung, eine (auch liturgisch übrigens) zentrale Kategorie des Christlichen, läßt uns ganz anstrengungslos verbunden feiern, was das gläubige Volk in Jahrhunderten zu Recht zusammengefügt und zusammen empfunden hat!
Das sollten Kinder lernen.
Und wie immer haben wir uns das nicht etwa alleine so ausgedacht:
[….] so hat die Überlieferung […] sie als Könige der drei damals bekannten Kontinente interpretiert: Afrika, Asien, Europa. Der schwarze König gehört fest dazu: Im Reich Jesu Christi gibt es keinen Unterschied der Rassen und der Herkünfte. Die Menschheit ist in ihm und durch ihn vereint, ohne den Reichtum der Verschiedenheit zu verlieren. […]
Der entscheidende Gedanke bleibt: Die Weisen aus dem Osten sind ein Anfang. Sie stehen für den Aufbruch der Menschheit auf Christus hin. Sie eröffnen eine Prozession, die durch die ganze Geschichte hindurchzieht. Sie stehen nicht nur für die Menschen, die zu Christus gefunden haben. Sie stehen für die innere Erwartung des menschlichen Geistes, für die Bewegung der Religionen und der menschlichen Vernunft auf Christus zu.
(Joseph Ratzinger-Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth. Prolog. Die Kindheitsgeschichten. Herder, Freiburg im Breisgau 2012, S. 105f.)
Danke, Hl. Vater!
Tun Sie sich einen Gefallen und lesen, gerade jetzt, wo die arme betrogene Welt ihre Weihnachtsbäume schon wieder entsorgt, den ganzen Abschnitt (Seite 97 – 115)!
Und hier, zum Mitlesen, der vollständige Liedtext:
Drei Magier aus Ekbatana
Zum Hochfest Epiphanias (Heilige Drei Könige)
Als Christus in der Krippe lag,
besuchten ihn am zwölften Tag
drei Sternendeuter, uns bekannt
als Weise aus dem Morgenland.
Es sind drei Magier aus Ekbatana.
Es sind drei Magier aus Ekbatana,
kundig in den alten Schriftenrollen,
die die Wahrheit prophezeien sollen.
Dort lasen sie vom Herrscher aller Welten
und kamen, seine Liebe zu entgelten.
Gold: Denn Jesus wird man König nennen,
Weihrauch, denn der soll den Göttern brennen.
Von des Myrrhenbaumes bitt’rem Harze,
brachten sie ihm als unserm Arzte.
„Das Christuskind, das holde,
erfreue sich am Golde.
Zum hohen Liebessolde
nehm’s die Geschenke gern.“
Auf Heu und Stroh – das Licht der Welt!
Im kargen Stall – vom Licht erhellt.
Denn über Jesu Krippe stand
ein Stern, den Magiern nicht bekannt.
So eilten sie, das Kind zu seh’n,
herab von Mediens stolzen Höh’n.
Es sind drei Magier aus Ekbatana.
Es sind drei Magier aus Ekbatana,
Balthasar, der erste auf der Reise,
Melchior und Caspar mit dem Greise.
In der Legende sind’s drei Prominente,
symbolisieren die drei Kontinente:
Balthasar soll für Europa stehen.
In Melech-or soll’n wir Asien sehen.
Caspar wir mit dunkler Haut gestaltet,
und als afrikanisch Volk entfaltet.
Wer waren ihre Ahnen?
Ham, Sem, Japhet mit Namen:
Von Noah alle kamen,
steh’ n für der Menschheit Kern.
Auf Heu und Stroh – das Licht der Welt!
Im kargen Stall – vom Licht erhellt.
Ein Engel dann im Traum erschien,
riet ihnen, wenn sie weiter zieh’n
zu meiden des Herodes Thron:
Er wollte töten Gottes Sohn.
Es sind drei Magier aus Ekbatana.
Es sind drei Magier aus Ekbatana,
Als sie zum Apostel Thomas kamen,
taufte der sie in des Heilands Namen.
Helena fand die Gräber der Drei Weisen,
des Kaisers Mutter, auf den Pilgerreisen.
Die Reliquie – das ist: „was bleibet“ –
ward dem Kirchenschatze einverleibet,
ist in Mailand erst verwahret worden.
Barbarossa nahm sie mit nach Norden.
Im Dom zu Köln am Rheine,
in einem goldnen Schreine,
ruh’n seither die Gebeine
von den drei hohen Herrn.
Kommst Du nach Köln – sieh sie dir an!
Sieh sie dir an und denk daran:
Drei Kön’ge für die Menschheit steh’n
Christ zeigt sich uns, als sie ihn seh’n.
Drum heißt der Tag auch nicht zum Spaß
das Hochfest Epiphanias.
(Text und Musik Cornelie Becker-Lamers)
Ein Trackback/Pingback
[…] das Lied zum heutigen Epiphanias-Fest zu bringen (aber, wenn Sie mich nicht verraten, Sie finden es hier! Psst!! ? ) will ich nun ein Bild […]
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