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Der Adventskalender mit dem Hl. Hilarius v. Poitiers, Tag 12

Ihr werdet nicht glauben, was heute passiert ist: Wir haben eine Hl. Abra gefangen,; die bringt schon normal 300 Punkte, so selten ist sie und heute wurden sie sogar noch verdoppelt; wißt Ihr auch warum? 😉
Na, wahrscheinlich schon, denn durch Euren Adventskalender mit dem Hl. Hilarius haben wir ja überhaupt nur angefangen, seinen schönen Hymnus zu üben, und da war sie dann, drüben an der alten Poliklinik – soo süß!

Herzlichen Dank und habt weiter einen gesegneten Advent!

Eure

Fixi & Huf

 

Hilarius entbietet seiner geliebtesten Tochter Abra seinen Gruß im Herrn.
Ich habe deinen Brief erhalten, aus welchem ich ersehe, daß du dich nach mir sehnst und ich bin davon überzeugt. […] Denn da ich wünsche, daß du, o Tochter, so wie du meine einzige Tochter bist, so auch, so viel bei mir steht, eines Sinnes mit mir sein möchtest, so wünsche ich auch, daß du am schönsten und heiligsten unter Allen leben möchtest.

Ich erhielt die Nachricht, es gebe einen Jüngling, welcher eine Perle und ein Kleid von unschätzbarem Werte habe, und wenn Jemand dieselben von ihm erhalten könnte, so würde er reicher und glücklicher sein, als er durch irgend einen menschlichen Reichtum und Wohlstand werden könnte. Als ich dieses vernommen hatte, reiste ich zu ihm ab.
Nachdem ich nun auf vielen weiten und beschwerlichen Wegen zu ihm gekommen war, fiel ich, sobald ich ihn sah, vor ihm nieder. […] Als er sah, daß ich vor ihm zur Erde gefallen sei, ließ er mich fragen, was ich wollte, und was ich verlangte; und ich antwortete, ich hätte von seinem Kleide und seiner Perle Kunde erhalten, und deswegen sei ich gekommen; und wenn er mir dieselben zu geben geruhte, so hätte ich eine Tochter, die ich ungemein liebte, und für welche ich dieses Kleid und diese Perle zu erhalten wünschte. […]

Und als ich so auf der Erde da lag, sagte einer der Umstehenden zu mir: Ich sehe, daß du ein besorgter und guter Vater bist, und dieses Kleid und diese Perle für deine Tochter wünschest; damit du sie jedoch noch mehr zu erlangen wünschest, will ich dir zeigen, was dieses Kleid und diese Perle Gutes an sich haben.
Dieses Kleid wird nie von Motten angefressen, nicht durch den Gebrauch abgerieben, nicht beschmutzt, nicht mit Gewalt zerrissen, und nicht durch Unglück verloren; sondern es bleibt immer, wie es ist. Die Perle hingegen hat […] durchaus nichts an sich, was dem Körper nachteilig wäre; sondern wer sie trägt, dem begegnet nichts, was entweder den Tod herbeiführte, oder das Alter veränderte, oder die Gesundheit hemmte. […]
Nachdem [der Jüngling] meine Worte vernommen hatte, befahl er mir aufzustehen, und sprach zu mir: Deine Bitten und Tränen haben mich gerührt, und es ist gut, daß du dieses geglaubt hast. Und […] so kann ich dir [Kleid und Perle] nicht versagen; aber wissen sollst du meinen Vorsatz und Willen.
Das Kleid, welches ich dir geben werde, ist so beschaffen, daß die, welche ein anderes farbiges, seidenes und mit Gold geschmücktes tragen will, mein Kleid nicht erlangen kann. Sondern ich werde es derjenigen geben, die sich begnügt, nicht mit einem seidenen Gewände, sondern mit natürlichen Farben und wohlfeilem Gewebe sich zu kleiden; so daß der Gewohnheit wegen das Kleid einen sehr engen Purpurstreif habe, sich aber der Purpur nicht über das ganze Kleid ausbreite. Die Perle ferner, welche du von mir begehrst, hat die Beschaffenheit, daß sie Niemand besitzen kann, der eine andere Perle hat […]
Ich will dir jedoch auf dein Bitten dieses Kleid und diese meine Perle geben, damit du sie deiner Tochter bringst. Allein zuvor mußt du wissen, was deine Tochter will. Wenn sie sich dieses Kleides und dieser meiner Perle würdig macht, […] so will ich dir das, um was du mich bittest, gewähren.

Nach dieser Rede, o Tochter, stand ich freudig auf, und schrieb im Besitze dieses Geheimnisses diesen Brief an dich, indem ich dich mit vielen Tränen bitte, daß du dich für dieses Kleid und diese Perle bewahren möchtest. […] Sollte dir aber eine Perle angetragen werden, um sie entweder an den Hals zu hängen oder an den Finger zu stecken, so sage folgendes: Diese unnützen und schmutzigen Perlen sollen mich nicht hindern, sondern ich erwarte eine überaus kostbare, schöne und nützliche Perle.
Ich glaube meinem Vater, weil dieser auch dem, der ihm dieselbe versprach, geglaubt hat, […] diese erwarte ich, nach dieser sehne ich mich, welche mir das Heil und das ewige Leben verleihen wird.

Erfülle nun, o Tochter, meinen innigsten Wunsch, lies immer diesen meinen Brief, und bewahre dich für dieses Kleid und diese Perle auf. Und schreibe mir du selbst, ohne Jemanden zu fragen, wie du immer kannst, die Antwort, ob du dich für dieses Kleid und diese Perle aufbewahrst, damit ich weiß, was ich jenem Jünglinge antworten soll, und auf daß ich, wenn du dieselben begehrst, wenn du sie erwartest, mit Freude auf die Rückkehr zu dir denken kann. Wenn du mir aber geantwortet hast, dann werde ich dir bekannt machen, wer dieser Jüngling ist, und wie er ist, und was er will, und was er verheißt, und was er vermag. Indes übersende ich dir einen Morgen-und Abend-Gesang, damit du meiner allzeit gedenkst. Solltest du aber deines jugendlichen Alters wegen den Hymnus und den Brief nicht ganz verstehen, so frage deine Mutter, welche wünscht, daß sie dich durch ihre Sitten für Gott geboren haben möchte.
Gott, welcher dich erschaffen hat, möge dich auch, geliebteste Tochter, in Ewigkeit beschützen!

(Epistola ad Abram filiam suam/Brief an seine Tochter Abra)

 
Der Brief eines Bischofs und Doktors der Kirche an seine – Tochter?!
Ja, und das geht nicht nur mit ganz und gar rechten, sondern sogar mit heiligen Dingen zu! Hilarius hatte aus der Zeit vor seiner Konversion, geschweige seiner Wahl zum Bischof, eine Tochter mit Namen Abra, so etwas gab es im 4. Jahrhundert und wir wollen gar keine Worte darüber verlieren, daß jeder Versuch, das für heutige Zustände dienstbar machen zu wollen von grauslich unhistorischem Denken zeugte und von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre!

Die jung gestorbene Abra jedenfalls war so etwas wie eine frühe „Verwandte“ der Hl. Elisabeth: In ihrer Sorge für die Armen und Kranken hat sie sich für Christus aufgerieben und so mit dazu beigetragen, Poitiers und Umgebung zu einer wahrhaft christlichen Landschaft werden zu lassen! (vgl. Vorabend)
Und so wurde die Tochter eines Heiligen Lehrers der Kirche selbst zur Heiligen und wir wissen ja: Die Heiligen umgeben uns überall, auch dann, wenn sie aktuell nur noch vorwiegend am Ort ihres Wirkens im Bewußtsein sind.
Heute, am 12. Dezember ist aber der Gedenktag der Heiligen Abra, oder was dachten Sie, weshalb Fixi und Huf in ‚Dove Sveta‘ eine Punkteverdopplung bekommen haben? 🙂

Hl. Abra, bitte für uns!

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