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Der Adventskalender mit dem Hl. Hilarius v. Poitiers, Tag 6

An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so daß er in das Schiff stieg und sich setzte; und alles Volk stand am Ufer. Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen […] Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben. […] Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche lautet: ‚Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen‘!

(Mt 13, 1-3, 10f., 13f.)

Daß sich der Herr in ein Schiff setzte und das Volk draußen stand, davon ergibt sich der Grund aus den beigefügten Umständen. Er wollte nämlich in Gleichnissen reden; und durch die Beschaffenheit jenes Verfahrens gibt er zu verstehen, daß diejenigen, welche außerhalb der Kirche gestellt sind, keine Kenntnis des göttlichen Wortes erhalten können. Denn das Schiff bietet das Vorbild der Kirche dar; und diejenigen, welche draußen sind, und wie Sand unfruchtbar und unnütz daliegen, können das Wort, welches in derselben wohnt und verkündigt wird, nicht fassen.

In diesem Abschnitt aus dem Matthäuskommentar (13, 1) wird die gemeinsame Überzeugung der Väter-Theologie deutlich, daß zum angemessenen Verständnis der Hl. Schrift das „Eintreten in die zeitübergreifende Erkenntnisgemeinschaft der Kirche unerläßlich“ ist, „weil nur in ihr der Geist fortlebt, der die Schrift hervorgebracht hat.“ (Fiedrowicz, a.a.O., S. 176 f.)

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