Zurüruck zum Inhalt

Der Adventskalender mit Fortunatianus von Aquileia, Tag 1

Denn es wird da gehen, wie mit einem Menschen, der in die Fremde zog seine Knechte berief, und ihnen seine Güter übergab.
Einem gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten aber eines, einem jeden nach seiner Fähigkeit, und reiste alsbald fort.
Darum wachet! denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommen wird.
(Mt. 25, 14f.; 24,42)

 

Denn genau wie ein Mann, der sich ins Ausland aufmacht und seinen Reichtum verteilt er an seine Sklaven: an einen gibt er fünf Talente, an einen anderen, zwei und an einen Dritten, eines, jedem nach seiner persönlichen Fähigkeit, und er machte sich auf den Weg. Und wenn er zurückkommt, bringen ihm die Sklaven, was sie verdient haben.
Denn er hatte ausgegeben acht Talente, die wir als die fünf Bücher Moses verstehen können, ein Buch von allen Propheten (an sechster Stelle), während an siebter Stelle Ruhe kommt (was ist der Sabbat, auf den unser Herr Jesus Christus kam), und nach seinem Leiden wird an achter Stelle, die Kirche errichtet durch die Predigt der Apostel, sie wurden gesandt, den Heiden zu predigen, aus denen sie die Kirche bildeten. So haben die Apostel die Talente vermehrt  (d.h. sie predigten) und, nach ihnen tun ihre Nachfolger, die Bischöfe, genau dasselbe. Aber nach langer Zeit, also am Tag des Gerichts, wenn wir vom Leibe scheiden, präsentieren wir einen Bericht über unsere Taten, genau wie in der Geschichte von dem reichen Mann, der zu Abraham schrie, als er bestraft wurde als er Lazarus sah , der im Schoß Abrahams ruhte.
M. CXVII.
Gib acht, denn du weißt es nicht, an welchem Tag oder zu welcher Stunde dein Herr kommen wird.
Er lehrt uns, auf die Zeichen zu achten, die vorausgesagt wurden, damit unsere Gedanken immer auf der Hut sein sollten.
Wenn wir sehen werden, was vorausgesagt wurde, dann nahen auch die Zeiten des Antichrist, aber man darf auch hoffen auf das Kommen des Sohnes Gottes. Jesus bot auch einen Vergleich an: Wenn das Haupt des Hauses wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würden sie Wache halten und nicht zulassen, daß man in ihr Haus einbricht. Das Haus wird als ein  Mensch verstanden, während der Dieb niemand anderes ist als Satan, der unaufhörlich das Haus schlägt und versucht, es umzustürzen. Antichrist ist ein Dieb und ein Räuber. Beide Namen passen gut zu ihm, weil der Apostel  tatsächlich sagt, daß er, dessen Ankunft geschieht gemäß der Wirkung des Satans, [2 Tess 2, 9] der  gleiche ist wie Satan selbst. […]
Dies sind die Taten eines Räubers, durch Raub einzubrechen und zu verderben. Aber die Werke Satans sind jene, durch die er Menschen davon überzeugt, von der wahren Religion abzuweichen und dem wahren Gott, dem Sohn Gottes, und sich an den Antichristen zu klammern, von dem man sagt, daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich für Gott ausgibt [2 Tess 2,4]. Es ist auch das Werk Satans, verschiedene Begierden zu senden und Menschen vom Glauben zu trennen, wie ein verborgener Dieb in der Nacht. Wenn das gläubige Gemüt ihn erkennt, wacht es und betet und treibt den schattenhaften Dieb von sich weg. Also sagt Jesus : Gib acht, denn du weißt nicht, zu welcher Stunde der Sohn des Menschen kommen wird.
M. CXIIII.

 

Das war ja zu erwarten: Gleich am ersten Tag gab es zum Evangelium des Tages (Mk 13, 33-37) keinen Kommentar von Fortunatian, sondern wir mußten auf Parallelstellen im Evangelium des Hl. Matthäus ausweichen…, naja. 😉

Die Illustration, die ich mir für diesen Adventskalender ausgedacht habe, ist zugegebenermaßen tüchtig anachronistisch, sie entstand in den Jahren 1774-76 zur Ausstattung der flächenmäßig größten Klosterbibliothek Europas in Stift Admont. Wir besuchen sie seit vielen Jahren jeden Sommer aus der „Sommerfrische“ im Ausseer Land und niemals, wirklich niemals verfehlt dieser zauberhaft heitere Raum, uns zu beeindrucken. In den kommenden Tagen werden wir Ausschnitte aus den Fresken von Bartolomeo Altomonte (1694-1783) sehen, die das Glanzlicht dieses Raums ausmachen.

Admont Klosterbibliothek, Blick in Richtung Norden (eigenes Bild)

 

 

 

Ein Trackback/Pingback

  1. […] in Admont/ Österreich (Sie wissen schon: dieses Kloster mit der berühmten Klosterbibliothek,vgl. hier) haben Rosenkränze als – man kann es leider wirklich nicht anders formulieren – billige […]

Einen Kommentar schreiben

Ihre Email wird NIE veröffentlicht oder weitergegeben. Benötigte Felder sind markiert *
*
*

*