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Der Adventskalender mit Fortunatianus von Aquileia, Tag 10

Was dünket euch? Wenn einer hundert Schafe hat, und eines von ihnen sich verlieret: läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und gehet hin, das verirrte Schaf zu suchen?
Und wenn es sich zuträgt, daß er es findet, wahrlich, sag‘ ich euch, er freuet sich mehr über daßelbe, als über die neunundneunzig, welche nicht irre gegangen sind.
Also ist es nicht der Wille euers Vaters, der im Himmel ist, daß eines von diesen Kleinen verloren gehe.
(Mt 18, 12 – 14)

‚Was denkt ihr, wenn jemand hundert Schafe besaß und eines von ihnen in die Irre ging?‘ Das Schaf, das in die Irre ging, das Hundertste, ist ein Bild für alle Völker, die durch die Berge wandern, was bedeutet, daß sie in verschiedenen Formen des Götzendienstes irren. Deshalb sucht der Hirte nach diesem, nachdem er die neunundneunzig zurückgelassen hat, welche die Juden bedeuten. Denn Abraham als ein Zeichen dafür und ein Symbol der Juden, wird beschnitten, als er neunundneunzig Jahre alt ist. Der Hirte kommt und sucht nach dem Schaf. Wenn er es gefunden hat, ruft er es zurück und freut sich darüber. Die volle Summe beginnt in seiner rechten Hand zu sein, die hundert, die die Kirche sind, und die neunundneunzig in der linken Hand; der linke Teil ist offenkundig die Synagoge. (Diese Bemerkungen beziehen sich auf das römische System des Zählens mit den Fingern, in dem 100 mit der rechten, 99 aber mit der linken Hand gezeigt wurde) Als Abraham also hundert Jahre alt war, zeugte er einen Sohn, Isaak. Das zeigt, daß wenn jemand zum Glauben kommt, ob von den Juden oder von den Heiden, er auf der rechten Seite gehalten [zur rechten Seite „gerechnet“] wird und [damit] Kirche ist [zur Kirche gehört], die zum Rang der rechten Seite zugeteilt wurde. Jesus sagt, daß er sich mehr über diesen freut als über diejenigen, die nicht Buße getan haben. […]
M. LXXXVII.

Klosterbibliothek Admont, Kuppel ‚Rechtswissenschaften‘ (Nordflügel): Die Belohung der guten Taten: Almosengeben, Fasten, Gebet (eigenes Bild)

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