Plaudereien zu einem bekannten Gute-Laune-Lied 1/3
Ich hätte es mir ja denken können. Ist ja immer so. Da will man, als Adaption eines Textes im X451, nur schnell ein paar eigene Fotos und ein lustiges kleines Filmchen posten – und versinkt dann erstmal für Stunden in den Recherchen zu einem scheinbar so vertrauten Kirchenlied. 😉
Aber der Reihe nach. Eigentlich sollte der vorliegende Text hier schon vor einem Jahr erscheinen. Da hatte nämlich Martin Grütter in dem auf diesem Blog ja nun schon sattsam bekannten katholischen „Fanzine“ X451 (Ausgabe Nr. 5 vom Juni 2018, S. 4-5) unter dem Titel „Pfingsten und der Jubel der Natur“ unter anderem eine Strophe des „Sommer-Gesangs“ von Paul Gerhardt (1607-76), bekannt unter seiner ersten Verszeile und mit einer Melodie von Augustin Harder (1775-1813) als „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“, zitiert und die schier nicht enden wollende Aufzählung dieses wunderbaren Gedichtes mit der Pfingsterzählung aus der Apostelgeschichte verglichen und gedeutet: „Die sprachliche Form der Aufzählung kommt nicht von ungefähr. Aufzählungen, gerade je länger sie werden, zeigen uns ja vor allem, daß es noch ewig so weitergehen könnte. Die Reichweite des Heiligen Geistes ist grenzenlos – genau wie die Reichweite des Frühlings.“ Und: „Wir sind Teil der großen Aufzählung.“
Au ja! dachte ich damals. Da weisen wir wieder drauf hin und nehmen noch ein bißchen was von den allmorgendlich vor dem Fenster tobenden Vögeln auf. Fertig.
Dann kam ich wegen irgendwas wieder nicht dazu. Das Projekt fiel mir aber wieder ein, als wir bei den Spaziergängen auf dem auf PuLa ja ebenfalls bereits bekannten „Weg nach Niedergrunstedt“ eine sehr erfreuliche Veränderung im Landschaftsbild wahrnahmen. Mitten in die Weizenfelder hatte man nämlich einen dicken und wirklich Hunderte von Metern langen Streifen Klatschmohn und daneben einen ebensolchen Streifen mit Rainfarn-Phazelie, auch Büschelschön genannt, gesät. Während man also am heutigen 17. Juli 2019 in Bayern tatsächlich das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ im Landtag verabschiedet, hat man um Weimar herum immerhin bereits etwas gegen die Unkraut- und damit Insekten- und Bienenfeindliche Monokultur im Getreideanbau getan.
Denn wenn man sich dem Büschelschön nähert, hört und sieht man sofort, warum diese Pflanze, die als Gründünger ausgebracht wird, auch „Bienenfreund“ heißt: Es summt und brummt, daß es eine Freude ist!
Der Bienenfreund ist, wie man oben sieht, bei uns schon wieder abgeblüht und macht einem schönen Feld von Sonnenblumen, Malven und allem möglichen Platz. Um Mellingen herum, am Fahrradweg nach Oettern wie nach Taubach, stehen die Phazelien aber noch. Und hier scheint eine Art Bürgerinitiative am Werk gewesen zu sein: Alle paar Meter sieht man ein Namensschild.
Und als dann unlängst in der Messe einige Strophen von „Geh aus, mein Herz und suche Freud“ (im Gotteslob für Erfurt unter Nummer 826) gesungen wurde, war mir klar, daß ich den Blogbeitrag jetzt irgendwann fertigstellen würde.
Was mir nicht klar war, war die Tatsache, wie lange ich mit der Lektüre von Artikeln um dieses Kirchenlied herum verbringen würde. Doch davon morgen mehr.
Cornelie Becker-Lamers
Fortsetzung folgt morgen
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