Bischof Ulrich zur jüngsten Note der Glaubenskongregation zur Frage der Segnung homosexueller Beziehungen und die Berichterstattung dazu
Bekanntlich erzeugt die jüngst (19. März) bekanntgemachte Antwort der Glaubenskongregation mit Datum vom 22. Februar (Cathedra Petri) auf die an sie ergangene Frage, ob es der Kirche möglich sei, homosexuelle Lebensgemeinschaften zu segnen, in Deutschland und manchen anderen Ländern einige Aufregung. Sie finden den Text hier und ich kann nur dringend empfehlen, erst zu lesen und dann das Reden darüber anzufangen…
Ich möchte aber hier auf den Inhalt gar nicht eingehen, erstens, weil ich ihn für banal halte und zweitens, weil schon genug darüber geschrieben wurde und noch wird und schließlich, weil PuLa ja bekanntlich nach wie vor seine regionale Schwerpunktsetzung verfolgt.
Aber es tut sich interessantes in der Frage der Aufnahme des Schriftstücks.
Die Reaktionen der deutschen Bischöfe darauf sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von einem sinngemäßen: “Wir hatten zwar nicht um eine Aussage gebeten und finden, sie kommt zur Unzeit, aber wir reden trotzdem demnächst mal drüber” (u.a. Bischöfe Bätzing, Dieser, Timmerevers) bis zu “Danke!, das ist, was wir ja schon immer gesagt haben” (u.a. Bischöfe Voderholzer, Oster, Ipolt).
Nach jetzigem Stand (27. März, abends) weiß ich von sieben deutschen Ordinarien, die, wenn auch mit teils unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen, alle den Kerngehalt des Responsiums bekräftigen: “Es geht einfach nicht”.
Und zu diesen sieben Bischöfen, die das Selbstverständliche aussprechen, gehört erfreulicherweise auch der Ordinarius unserer Diözese, Bischof Dr. Ulrich Neymeyr.
So stand es an Mariæ Verkündigung in den Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe; wir haben es in der Thüringischen Landeszeitung gelesen:
Sie finden, das ist jetzt aber auch banal? Soweit ja. Aber was verblüfft, ist, die Aussage findet sich nur dort, in der Zeitung. Kein Wort davon auf der Bistumshomepage, kein Wort in der heutigen Bistumspresse, dem ‚Tag des Herrn‘!
Man muß also annehmen, daß die Stellungnahme von Bischof Ulrich direkt auf eine Anfrage der Zeitung hin erging. Danach habe ich heute den fraglichen Journalisten um Auskunft gebeten.
Aber das hätte ja einen Hinweis auf den beiden anderen Kanälen nicht unmöglich gemacht, für die der Nachrichtenwert ja erheblich wäre!
Warum das nicht geschehen ist, habe ich den Pressesprecher des Bistums und den für Erfurt zuständigen Redakteur der Kirchenzeitung (Tag des Herren) ebenfalls gefragt.
Dazu muß man wissen: Die „natürlich“ ablehnenden Positionierungen des regionalen „BDKJ“ und des „Katholikenrats“ haben es hingegen beide in die Zeitung geschafft, diejenige der Jugendorganisation auch auf die Homepage!
Wenn mir Reaktionen vorliegen, werden wir hier erneut berichten.
Bis dahin arbeiten wir ja aber auch noch auf der Social-Media-Ebene. Sollte es am Ende irgendjemandes Absicht gewesen sein, die Meldung möglichst “klein zu halten”, das war wohl nichts: 😉
Gereon Lamers
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