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Der Chesterton-Adventskalender 2024, Tag 10

Humility was largely meant as a restraint upon the arrogance and infinity of the appetite of man. He was always out-stripping his mercies with his own newly invented needs. His very power of enjoyment destroyed half his joys. By asking for pleasure, he lost the chief pleasure; for the chief pleasure is surprise. Hence it became evident that if a man would make his world large, he must be always making himself small. Even the haughty visions, the tall cities, and the toppling pinnacles are the creations of humility. Giants that tread down forests like grass are the creations of humility. Towers that vanish upwards above the loneliest star are the creations of humility. For towers are not tall unless we look up at them; and giants are not giants unless they are larger than we. All this gigantesque imagination, which is, perhaps, the mightiest of the pleasures of man, is at bottom entirely humble. It is impossible without humility to enjoy anything—even pride. (Ch. III, The Suicide of Thought)

Demut war im wesentlichen als eine Beschränkung der Arroganz und Unbegrenztheit der menschlichen Begierde gedacht, der mit seinen eigenen, immerzu neu erfundenen, Bedürfnissen sein Glück überstrapaziert. Gerade seine Fähigkeit, zu genießen, droht die Hälfte seiner Freuden zu zerstören. Indem er nach Vergnügen verlangt, verliert er das größte Vergnügen; denn das größte Vergnügen ist die Überraschung.
Daher wird deutlich, daß ein Mensch, der seine Welt groß machen will, sich selbst schon immer klein machen mußte. Sogar die hochfahrenden Ausblicke, die hochstehenden Städte und die umstürzenden Zinnen sind Schöpfungen der Demut.
Riesen, die Wälder wie Gras niedertrampeln, sind Schöpfungen der Demut. Türme, die hoch über den entferntesten Stern aufragen und verschwinden, sind Schöpfungen der Demut.
Denn Türme sind nicht hoch, wenn wir nicht zu ihnen aufblicken; und Riesen sind keine Riesen, wenn sie nicht größer sind als wir. All diese riesenhafte Vorstellungskraft, die vielleicht die mächtigste Freude des Menschen ist, ist im Grunde völlig demütig. Ohne Demut ist es unmöglich, irgendetwas zu genießen – nicht einmal den Stolz.
(Kap. III, Der Selbstmord des Denkens)

PS: Der Satz mit den hochaufragenden Türmen fehlt in der deutschen Aufgabe einfach – um dann dennoch mit „Denn Türme sind nicht hoch […]“ fortzufahren! Hm…

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