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Der Chesterton-Adventskalender 2024, Tag 16

In short, the democratic faith is this: that the most terribly important things must be left to ordinary men themselves—the mating of the sexes, the rearing of the young, the laws of the state. This is democracy; and in this I have always believed.

But there is one thing that I have never from my youth up been able to understand. I have never been able to understand where people got the idea that democracy was in some way opposed to tradition. It is obvious that tradition is only democracy extended through time. It is trusting to a consensus of common human voices rather than to some isolated or arbitrary record. The man who quotes some German historian against the tradition of the Catholic Church, for instance, is strictly appealing to aristocracy. He is appealing to the superiority of one expert against the awful authority of a mob. It is quite easy to see why a legend is treated, and ought to be treated, more respectfully than a book of history. The legend is generally made by the majority of people in the village, who are sane. The book is generally written by the one man in the village who is mad. (Ch. IV, The Ethics of Elfland)

Kurz gesagt, besteht der Glaube an die Demokratie darin, dass die allerwichtigsten Dinge den einfachen Menschen selbst überlassen werden müssen – die Paarung der Geschlechter, die Erziehung der Jugend, die Gesetze des Staates. Das ist Demokratie, und daran habe ich immer geglaubt.

Aber es gibt eine Sache, die ich von Jugend an niemals verstehen konnte. Ich konnte nie verstehen, wie die Leute auf die Idee kamen, daß Demokratie in irgendeiner Weise im Gegensatz zu Tradition stehe.
Es ist doch offensichtlich, daß Tradition nichts anderes ist, als Demokratie erstreckt über die Zeit. Sie vertraut auf den Konsens, der aus gewöhnlicher menschlicher Äußerung entsteht, und nicht darauf, was isoliert oder willkürlich festgehalten wurde. Wer beispielsweise einen deutschen Historiker gegen die Tradition der katholischen Kirche zitiert, appelliert streng genommen an das Prinzip der Aristokratie. Er appelliert an die Überlegenheit des einen Experten gegenüber der fürchterlichen Autorität des Mobs.
Daher ist es ganz leicht zu verstehen, warum eine Legende respektvoller behandelt wird, und behandelt werden sollte, als ein Werk der Geschichtsschreibung. Denn die Legende wird im Allgemeinen von der Mehrheit der Menschen im Dorf erfunden, die bei Verstand sind. Das Buch hingegen wird im Allgemeinen von dem einen Mann im Dorf geschrieben, der verrückt ist. (Kap. IV, Die Ethik des Feenreichs)

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