So, höchste Zeit, den Bericht von der Bloggertagung in Freiburg fortzusetzen! (Wer vorab lesen möchte, was schon erschienen ist, läßt sich am besten von „Frischer Wind“ hinwehen, hier; ggf. ein bißchen runterscrollen, mehrere Beiträge!)
Vor allem anderen: Dieses Posting kommt auch deswegen so spät, weil sich das „Verwirrende“ vom Freitagabend so völlig gegeben hat (war vermutlich eben doch bloß meine „Verwirrung“ ;-)). Wir haben nämlich viel Zeit miteinader verbracht, beim badischen Wein…, und dann war es zu spät zum Schreiben, ähem.
Ich blicke heute mit großer Dankbarkeit auf das Zusammensein mit den Kolleginnen und Kollegen zurück. Es war eine sehr bereichernde Zeit, in vielerlei Hinsicht, und ein ganz besonders herzlicher Dank gilt Dr. Kebekus und seinem Team für Initiative und Durchführung, aber auch der Hauswirtschaft des Karl-Rahner- Hauses, deren unkomplizierte Freundlichkeit sich auch über das Ende der Tagung hinaus praktisch bewährte; so stellt man sich das Klima in einem kirchlichen Haus vor…
Die erhoffte Intensität des Austauschs stellte sich im Verlauf des Samstags tatsächlich ein, nachdem uns Dr. Schönemann von der KAMP in kondensierter Form seine Arbeit am Thema „Neuevangelisierung“ vorgestellt und die aktuellen Perspektiven angerissen hatte, woran sich eine (auch in den Augen des Referenten) hochklassige Diskussion anschloß, die von ihrem Reflexionsniveau her gewiß auch noch den Rest des Tages hätte andauern können, aber dann sind wir praktischer geworden.
Anknüpfend an den Auftrag des Hl. Vaters in seinem Motu proprio zum Jahr des Glaubens, „Porta fidei“ (Nr. 9):
„ Wir wünschen uns, daß dieses Jahr in jedem Gläubigen das Verlangen wecke, den Glauben vollständig und mit erneuerter Überzeugung, mit Vertrauen und Hoffnung zu bekennen. […] Die Inhalte des Glaubens, der bekannt, gefeiert, gelebt und im Gebet ausgedrückt wird, wiederzuentdecken und über den Glaubensakt selbst nachzudenken, ist eine Verpflichtung, die jeder Gläubige übernehmen muß, vor allem in diesem Jahr.“
schlug Dr. Kebekus die Gründung eines Gemeinschaftsblogs zum Glaubensbekenntnis vor, der, monatlich thematisch gegliedert, das ganze Jahr des Glaubens (Oktober 2012 bis November 2013) über von den Mitgliedern der Blogoezese bestückt werden soll! (Vgl. auch schon hier auf kath.de)
Einzelheiten werden zu gegebener Zeit aus berufenem Munde (berufener Tastatur? 🙂 ) mitgeteilt werden und PuLa wird natürlich darüber berichten.
Was es aber jetzt zu berichten gilt, ist der Weg zu dem Entschluß, tatsächlich ein solches Projekt zu unternehmen. Denn auch wenn sich in diesem Kreis natürlich jede und jeder durch eine Bitte des Papstes verpflichtet fühlte, so ganz klar, daß wirklich alle mitmachen wollten, schien die Sache in der durchaus lebhaften Diskussion nicht zu jedem Zeitpunkt zu sein…
Blogger sind, und das macht ihre Stärke aus!, auf ihre Eigenständigkeit und ihr spezifisches inhaltliches wie stilistisches Profil sehr bedacht. Und so endeten eine kurze Debatte in großer Runde, etliche Gespräche in kleineren Runden und eine erneute, lange, große Runde durchaus „offen“. Und mit den Worten des Moderators:
„Zeit zu beten!“
Denn dieser, zum größten Teil ganz frisch zusammengekommene, Kreis hat sich viel und intensiv zum (Stunden-) Gebet getroffen! Samstag auch zur Frühmesse (7.30 Uhr!) und zum Angelus. Völlig selbstverständlich (natürlich ohne „Druck“), ja fast möchte ich sagen, „elegant“ flossen Arbeit, Gebet und gemeinsames Mahl ineinander. Ich kannte das bisher so nicht und sage dankbar:
„Geht doch!“
Und als wir nach Gebet und Mahl wieder zusammenkamen, da war klar, alle werden dabei sein und wir haben bereits konkrete Aufgaben verteilt, im Redaktionsteam und in der Kommentarredaktion (PuLa wird sich auch beteiligen).
„Geht doch!“
Am nächsten Morgen wurde dieser Satz für mich dann vollends zum inoffiziellen Motto der Tage, als eine beachtliche Gruppe von Teilnehmern dem Pontifikalamt im Münster anläßlich eines großen CV-Treffens lieber ausgewichen ist und stattdessen die Hl. Messe bei den Dominikanern in der Freiburger Innenstadt besucht hat. Eine wunderbare Messe mit hervorragender Predigt (ok, soll beim Ordo Praedicatorum ja wohl auch sein 😉 ) und – der Möglichkeit zur Mundkommunion auf den Knien! Völlig selbstverständlich auf den Altarstufen, die zu diesem Zweck mit einem flachen Polster belegt waren. Neben uns standen andere Gottesdienstbesucher, die teils Mund-, teils Handkommunion praktizierten und es war alles überhaupt kein Problem! (Es funktionierte übrigens auch ohne „Kommunionhelfer“)
„Geht doch!“
Anschließend waren alle eingeladen in den Kreuzgang (bzw. dessen Rest) zu Kaffee und Gebäck. So trafen sich Alt und Jung, Ansässige und Gäste und kamen ins Gespräch untereinander und mit den (jungen!) Mönchen, die, selbst wenn sie offenkundig nicht aus Deutschland kamen, jederzeit in der Lage waren, genuin theologische Fragen ernsthaft zu beantworten, z.B. über die Sünde wider den Hl. Geist.
„Geht doch!“
Schließlich: Daß Bloggen nicht immer ein Zuckerschlecken ist, wenn man seine Überzeugungen verteidigen muß, das konnte man im zurückliegenden Vierteljahr auf PuLa wohl ganz gut beobachten. Daher haben mich etliche Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen, die ganz ähnliche (und teilweise noch schlimmere) Erfahrungen haben machen müssen, sehr getröstet. Getröstet und gestärkt. Ich danke Euch sehr und ich denke an Euch! (Bei der Gelegenheit: Wer schreibt das erste Gebet für die Blogoezese?!)
Bevor es aber zu gefühlig wird und weil ein Blogeintrag ohne „Piekser“ gar keiner ist, hier noch ein Photo vom Sonntag, als der Betrieb im Karl-Rahner-Haus zur Ruhe gekommen war.
Enjoy!
(Vgl. auch hier!!)
PS: Doch noch ein Satz: Es gibt auch schon Überlegungen für Projekte über das vorgestellte hinaus: Sie werden von der Blogoezese hören, oder: „We’re here to stay!“ 🙂
6 Kommentare
Hast Du gut beschrieben 🙂
@ Dorothea und Gabriele: Danke, Ihr Beiden! (rot-werd…)
Genialer Bericht! Spritzig, umfassend, erheiternd – eine sehr gute Beschreibung des Wochenendes!
Sehr schön. Ja, so war’s.
Und Rahners Stuhlkreis… einfach nur genial
(nach längerem Gelächter kann ich immer noch nicht aufhören zu grinsen…)!
Ein wirklich bereicherndes Wochenende!
Danke für den Bericht – und auch sonst…
Das Foto vom mobilen Stuhlkreis ist genial 😉
Danke, Norbert!
Ich finde aber immer noch, die „Quadratur des Stuhlkreises“ ist nicht zu toppen, aber schön, wenn sich meine Idee ordentlich anschließt… 🙂
Ein Trackback/Pingback
[…] Jahr wieder-sehen, deo volente, diesen Wunsch verspürte auch das halbe Dutzend Teilnehmer, die letztes Jahr noch nicht dabei sein konnten (und gewiß auch diejenigen, die in Freiburg dabei waren, es aber […]
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