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UPDATE: Bad Berka liegt im Wald (aber hoffentlich nicht hinter der Fichte!)

Zu unserem gestrigen Beitrag (hier) über den aus Bad Berka „ferngesteuerten“ Presse-Bericht zu einem angeblich „Offenen Brief“ an Bischof Ulrich Neymeyr gibt es einige notwendige Ergänzungen:

Der Beitrag ist jetzt auch online verfügbar (hier). Der Text hat sich nicht verändert, nur der Titel wurde ergänzt, er lautet jetzt: „‘Bischof ignoriert Hilferuf‘: Filialgemeinden setzen sich für Pfarrer Carsten Kämpf ein“. Und damit ist er noch mehr fokussiert auf das, woran niemand, am wenigsten der Betroffene selbst, ein Interesse haben sollte…

Der fragliche Text war bloß insoweit „offen“, als er eine Zeitlang (möglicherweise am 13. und 14. Juni) in den Kirchen in Bad Berka, Blankenhain und Kranichfeld allgemein zugänglich auslag. Das wirft, nebenbei, auch ein interessantes Licht auf die gestern angeschnittene Frage, inwiefern es sich bei den Unterzeichnern in jedem Fall um sog. „Aktive“ handelt.

Es ist erforderlich, in dem gestrigen Artikel sorgfältig auf semantische Feinheiten zu achten. Da ist einmal die (zurückhaltend ausgedrückt) unscharfe Verwendung des Begriffs „Gemeinde“. Wenn z.B. H. Kaczmarek von Bad Berka her sprechend zitiert wird, er verstehe nicht „warum die Gemeinde in Weimar die Versetzung von Pfarrer Kämpf so ruhig hinnimmt“, dann kann das bei ungenauem Lesen leicht den Eindruck erwecken, es handele sich hier um zwei voneinander unabhängige Einheiten: „Gemeinde Bad Berka“ und „Gemeinde Weimar“, wovon natürlich überhaupt keine Rede sein kann. Das ganze andauernde windelweiche „Gemeinde, Gemeinde“-Gerufe (ver-) führt aber natürlich zu solchen Dingen.
Fakt ist: Es handelt sich (seit der Strukturreform) um eine Pfarrei, einen Rechts- und Seelsorgeraum und ein autonomes Handeln der sowieso in ihren Aufgaben stark beschränkten örtlichen Gremien als solcher ist insofern überhaupt nicht mehr möglich. So gesehen weint, falls er es nicht versucht hat (?), die Gremien in Weimar (Stadt) zu kontaktieren,  der Vorsitzende des Filialgemeinderats hier einfach Krokodilstränen.

Noch kritischer aber ist die Verwendung des Begriffs „Versetzung“. Kritisch deshalb, weil bei diesem Begriff mitschwingt, es handele sich um einen Vorgang ohne oder gegen den Willen des Betroffenen. Das kann so sein, muß aber nicht. Zunächst einmal meint das Wort lediglich ganz neutral die auf Dauer angelegte Zuweisung eines anderen Amts, bzw. Arbeitsbereichs. Gerne auch mit Zustimmung des Betroffenen.
Im Fall der Versetzung eines in der Pfarrei fest etablierten katholischen Pfarrers muß man dazu wissen, daß die Versetzung ohne/gegen seinen Willen ausgesprochen hohen Hürden begegnet! So hohen Hürden, um es ganz deutlich zu sagen, daß die Tatsache im Zweifelsfall öffentlich wird. Was im vorliegenden Fall nicht geschehen ist. Nehmen wir hinzu, was das Bistum Ende April darüber mitgeteilt hat (hier) und berücksichtigen die eigene predigtöffentliche Wortwahl von Pfr. Kämpf („Verzicht“), so wird klar: Diese Versetzung geschieht nicht gegen seinen Willen.

Daher, liebe Bad Berkaer (und Kranichfelder und Blankenhainer) Mit-Pfarrkinder: Auch und gerade wenn die Kirche so wunderschön im Wald liegt (vgl. hier): Laßt Euch nicht hinter die Fichte führen! Weder von Leuten, die ein berufliches Interesse daran haben, Streit zu kultivieren, noch von Leuten, die irgendwie in Gremienvorstellungen steckengeblieben zu sein scheinen, die vielleicht (!) mal in den 70er-Jahren aktuell waren! 😉

 

PS: Immer wieder interessant, was man so aus Bad Berka hört, auch über dieses Thema hinaus. Na, ist immer ein schönes Ziel für Besuche! 😀

2 Kommentare

  1. Dieter Dietz schrieb:

    Als Nichtchrist empfinde ich Ihre Zeilen sehr unchristlich, sehr verbittert…
    Unangenehm zu lesen

    Dieter Dietz

    Samstag, 18. Juli 2015 um 09:44 | Permalink
  2. Sehr geehrter Herr Dietz,

    wie schade, daß Sie das so empfinden! Gerade hatte ich mich freuen wollen, daß PuLa damit einmal mehr über seine engere Zielgruppe hinaus wahrgenommen wird, aber wenn Ihnen die Lektüre keinen Spaß macht…
    Wollen Sie dem nicht noch eine Chance geben und lesen ein bißchen aus den Kategorien Sketche, bzw. Sketchlets oder auch „PuLa unterwegs“. Das sollte eigentlich auch für „Nichtchristen“ amüsant sein!

    Aber wer weiß, vielleicht braucht man wirklich zuviel Vorwissen. Für die „Wimaria“ gilt das ganz gewiß, aber, offen gesagt, wünschen Sie sich das nicht, das macht nicht unbedingt fröhlich.

    Nur, „verbittert“, verbittert hat es uns ganz gewiß nicht gemacht. Diese Wortwahl kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. „Verbittern“ tun Menschen, die in ihren Grundfesten erschüttert werden und keinen Ausweg mehr wissen. Sie können das als „Nichtchrist“ vielleicht tatsächlich nicht richtig einschätzen, aber das KANN einem genuin religiösen Menschen gar nicht passieren, denken Sie an die Hiob-Geschichte. Und es ist vollends keine Gefahr mehr, wenn man sich durch das Opfer Christi erlöst weiß!

    Viele Grüße

    G. Lamers

    Montag, 20. Juli 2015 um 12:37 | Permalink

Ein Trackback/Pingback

  1. Pulchra ut Luna › „Else Markwardt, Heiner Franke“ ? on Dienstag, 9. Februar 2016 um 18:55

    […] gehandelt haben könnte, in Richtung eines Journalisten-Kollegen von J. Lehnert aus Bad Berka (vgl. hier) aber, das sei ausdrücklich gesagt, für diese Spur spricht im Moment nichts, es würde auch zu […]

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