Das Ende ist das, weswegen alle übrigen Dinge sind; es selbst aber gibt keinem weiteren Dinge seinen Grund. Denn wegen des Endes ist Alles, nichts weiteres aber nach dem Ende. Denn nach dem Ende strebt man hin, aber bei dem Ende hört man auf.
Das Ende ist also die Vollendung des Vorhergehenden, und, indem es sich auf nichts anderes erstreckt, selbst in sich sein eigener Besitz.
Demnach sind die Psalmen mit der Überschrift „in finem“ so zu verstehen, daß sie aus den vollendeten und vollkommenen Lehren und Arten der ewigen Güter bestehen; weil sich auf dasjenige, was in ihnen gesagt wird, der Lauf unseres Glaubens erstreckt, der an diesem Ende, ohne noch weiter vorwärts zu streben, an seinem Ziel, der erwünschten und erlangten Seligkeit, ausruht.
(Tractatus super psalmos, Vorrede 18, Patrologia latina: „In finem quid“ – „Etwas über ‚Aufs Ende hin‘“)
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