Zur Kommunikationspolitik des Bistums und der Bistumspresse über die Stellungnahme von Bischof Ulrich zur jüngsten Note der Glaubenskongregation zur Frage der Segnung homosexueller Beziehungen
Am Samstag hatte ich angekündigt, mich nach den Hintergründen der eigentümlich “verhaltenen” Verbreitung, bzw. eben Nicht-Verbreitung des Statements von Bischof Ulrich zur jüngsten Antwort der Glaubenskongregation auf die Frage der Möglichkeit der Segnung homosexueller Beziehungen erkundigen zu wollen, und dann hier wieder zu berichten.
Das habe ich getan und habe von allen Angeschriebenen zügig Antwort erhalten, was ich überaus zu schätzen weiß; vielen Dank!
Aber bevor wir dazu kommen, muß ich doch zuerst meiner Freude Ausdruck verleihen, daß heute auch der englischsprachige internationale Zweig der CNA (Catholic News Agency) unter den sieben deutschen Ordinarien, die den Inhalt der Note bestätigt haben, gleich zwei “Thüringer Bischöfe”, nämlich U. Neymeyr und W. Ipolt (der, wie PuLa-Leser ja ohnehin wissen, aus Gotha stammt) aufzählt, hier!
Und da die, glaube ich, bei CNA-Deutsch eher weniger Thüringer Zeitungen lesen 😉 , ich aber auf Twitter natürlich darauf bedacht gewesen bin, in meine Tweets über die gute Nachricht, auch den Chefkorrespondenten von CNA-Deutsch einzubeziehen (zu “verhandlen”, wie wir Twitterati sagen 😎 ), denke ich, diese Berücksichtigung geht auf PuLa zurück.
Aber wie auch immer, eine richtig gute Sache, oder? Wo doch die Kirche in Deutschland gerade international derart (berechtigt) ‘schlechte Presse’ hat! 🙂
Nun aber zu der Frage, wie es kam, daß die Stellungnahme unseres Bischofs es weder auf die Homepage des Bistums, noch in den ‘Tag des Herrn’ geschafft hat.
Zunächst hat sich meine am Wochenende geäußerte Vermutung bestätigt: Die Positionierung geschah auf Anfrage des Journalisten Hanno Müller (hm) hin, der den Artikel in den Funke-Blättern geschrieben hat.
Und dieses Papier lag, nach den insoweit übereinstimmenden Antworten sowohl der Online-Redaktion des Bistums (Frau A. Wilke), als auch den für das Bistum Erfurt zuständigen Redakteuren (vertretungsweise M. Holluba) zu Redaktionsschluß für die letzte Ausgabe (Nr. 12 v. 28. März) nicht vor, bzw. es wurde nicht an sie zur Veröffentlichung weitergeleitet.
Ich möchte es mir an dieser Stelle versagen, über die inhaltlichen oder/und die strukturell-organisatorischen Gründe zu spekulieren, die zu dieser Nicht-Berichterstattung geführt haben (obwohl ich nicht der einzige bin, dem das aufgefallen ist, und der sich Gedanken dazu macht) aber ich muß schon sagen, daß ich es sehr unbefriedigend finde.
Um auf den Beginn dieses kurzen Beitrags zurückzukommen: Was katholischen Journalisten wichtig genug ist, weltweit darüber zu berichten, daß ein Viertel der deutschen Bischöfe sich öffentlich zu ihrer Treue zum römischen Lehramt bekannt hat (und dreiviertel nicht…), und wie diese sieben heißen, soll, nein muß das nicht “in der Nähe” erst recht berichtet werden?
Ich finde, hier gibt es eine sehr, sehr eindeutige Berichts-Pflicht, sowohl der Bistumspresse, als auch der bistumseigenen Kommunikationswege und ich hoffe sehr, es wird nachgeholt werden!
Bis dahin aber wissen Sie ja, wie seit nun schon 10 Jahren, warum Sie PuLa lesen, nicht wahr? 😉
Gereon Lamers
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