Nun weiß ich, daß der Herr aus dir redet, denn du bist seines Schweigens mächtig! Du hast es erlernt wie eine gewaltige Sprache: deine Worte sind nur seine Herolde. Wenn es anhebt, verstummt das Brausen deiner Dome: deine starken Orgeln alle verhalten ihren Atem. Deine Psalmen fallen vor ihm nieder, und deine Chöre brechen lautlos […]
Die alten Türme sah man längst schon wanken, Was unsre Väter fromm gebaut, errungen, Thron, Burg, Altar, es hat sie all verschlungen Ein wilder Strom entfesselter Gedanken. Der wühlt sich breit und breiter ohne Schranken, Ein Meer, wo zornigbäumend aufgeschwungen Die trüben Fluten Fels um Fels bezwungen, Und alle Rettungsufer rings versanken. Doch drüberhin gewölbt […]
Aus schwarzgewordnem Bronze-Gruftendeckel Sind die berühmten schweren alten Verse, Kalt anzufühlen, unzerstörbar, tragend Den Toten-Prunk, schwarzgrüne Wappenschilde Und eine Inschrift, ehern auf dem Erz, Die denken macht, doch keinen Schauer gibt. Du liest und endlich kommst du an ein Wort, Das ist, wie deine Seele oft geahnt Und nie gewußt zu nennen, was sie meinte. […]
Jungfrau und Mutter, Tochter Deines Sohnes, bescheidenstes und höchstes der Geschöpfe, im ewigen Plan bestimmt und auserwählt, Du hast in Dir die menschliche Natur so hoch geläutert, daß der Schöpfergott sich gerne geben ließ als ihr Geschöpf. In Deinem Blute regte sich die Liebe, die lebenswarme wieder, die im Frieden vor Gott hier diese Rose […]
Geschämig tritt die falbe Aurora vor das Himmelshaus, da legt die graue Schwalbe fromm plaudernd ihre Träume aus. Da sinken in das Blaue der Sterne Geisteraugen ein, da wäscht sich in dem Taue das Licht den Sonnenschleier rein. Clemens Brentano Getwittert von Gereon Lamers, @GGLamers am 21.10.2021
Fern im Osten wird es helle, Graue Zeiten werden jung; Aus der lichten Farbenquelle Einen langen tiefen Trunk! Alter Sehnsucht heilige Gewährung, Süße Lieb in göttlicher Verklärung! Endlich kommt zur Erde nieder Aller Himmel selges Kind, Schaffend im Gesang weht wieder Um die Erde Lebenswind, Weht zu neuen ewig lichten Flammen Längst verstiebte Funken hier […]
Decke mich denn am Ende Mit Weiden und weißem Klee, Rosen als letzte Spende Tun meinem Herzen weh. Lilien als letzte Gabe Sind nur der Jungfrauen Gut, Über dem armen Grabe Singen Vögel bei ihrer Brut. Weiden und brütende Meisen Über dem Hügel zur stillen Zeit – Und ich darf lächelnd reisen In die tiefste […]
… erscheint erneut erst heute am Sonntag, was Sie mir hoffentlich nachsehen wollen. 😉 Unser heutiges Buch ist bestimmt das originellste unter den drei Vorschlägen und, wobei die Psalmen natürlich außer Konkurrenz laufen, auch das schönste. Es handelt sich um: Eleanor Parker, Winters in the World: A Journey Through the Anglo-Saxon Year Reaktion Books, London […]
Nicht zu der Sonne frühen Reise, Nicht wenn die Abendwolken landen, Euch Kindern, weder laut noch leise, Ja, kaum uns selber sei’s gestanden, Auf welch geheimnisvolle Weise Dem Leben wir den Traum entwanden Und ihn mit Weingewinden leise An unsres Gartens Brunnen banden. Hugo v. Hofmannsthal, “Dichter sprechen” Getwittert von Gereon Lamers, @GGLamers am 10.6.2021
Die Kirche will gehäutet sein? Ich sehe nur:Man läutet ein des synodalen Weges Schisma als Aortenaneurisma, das die Kirche dort zerreißt, wo sie zu Recht noch Kirche heißt. Cornelie Becker-Lamers, Gelegenheitsgedicht Getwittert von C Becker-Lamers, @Jucobela am 16.9.2021